Vila Nova de Gaia, Portugals Portwein Hauptstadt
Vila Nova de Gaia ist bekannt für seine Portweinproduktion. Millionen Liter von Portwein lagern hier. Damit trägt es maßgeblich zum Reichtum der Region bei. Allein 25 Portweinproduzenten haben hier auf engem Raum ihren Sitz. Auch wenn man im ersten Schritt (noch) kein Liebhaber von Portwein ist, sollte man sich eine Führung mit Verkostung in einem der Portweinkellereien nicht entgehen lassen. Bekanntlich kommt man ja über das Probieren auf den Geschmack.
Vila Nova de Gaia, Portugals Portwein Hauptstadt liegt gleich gegenüber von Porto. Und zwar gegenüber im wörtlichen Sinn. Über die Brücke Ponte Luís I. gelangt man von Porto direkt nach Vila Nova de Gaia. Entweder von der Kathedrale aus über den oberen Teil der Brücke. Hier fällt einem gleich das langgestreckte ehemalige Klostergebäude der Augustinermönche ins Auge. Oder vom Hafenviertel Ribeira aus über den unteren Teil der Brücke. Der Blick auf die Stadtansicht von Porto ist sowohl vom unterem und oberen Teil der Brücke als auch von Vila Nova de Gaia aus atemberaubend schön.
Verkostung von Portwein: Qual der Wahl der Kellerei
Wir haben bereits in Pinhão die Kellerei Quinta do Bomfim besichtigt. Daher haben wir nun den Schwerpunkt allein auf die Verkostung gelegt. Als Portwein-Laien hat uns die riesige Auswahl an verschiedenen Kellereien einfach überfordert. Welche Portweine sollen wir nun verkosten? Das war nun die große Frage. Die Kellereien waren uns bis auf wenige Ausnahmen kein Begriff. Entscheidungshilfe haben wir dann von einem Bekannten mit Portwein-Verstand bekommen. Alex, an dieser Stelle nochmals vielen Dank! Auch unser Reiseführer von DuMont hatte ein paar Tipps parat. Und zu guter Letzt haben wir auch noch von einem Ober in einem Restaurant wertvolle Hinweise erhalten. Jetzt wird sich bestimmt jeder fragen, wann wir endlich die Katze aus dem Sack lassen und kundtun, welche Kellereien wir besucht haben.
Nun, besucht haben wir Taylor’s und die Quinta do Noval. Eigentlich wollten wir auch noch zu Croft und Ferreira. Allerdings musste ich nach 2 Tastings bereits die Segel streichen. Trotz vorherigem reichhaltigen Essen habe ich die Wirkung des Portweins dann doch ganz schnell gespürt. 9 geteilte Gläsern Portwein bleiben halt leider nicht ganz wirkungslos. Zumindest bei mir! Und ich musste ja auch noch den ganzen Weg wieder zurück nach oben.
Wirklich sehr zu empfehlen ist ein Besuch bei Taylor’s. Die Kellerei liegt etwas oberhalb am Hang. Neben der Verkostung hat man hier auch die Möglichkeit mit einem Audio-Guide selbst durch die Kellerei zu gehen. Wer möchte, kann sich vor der Verkostung noch im eigenen Restaurant stärken. Von der dortigen Veranda hat man einen tollen Ausblick auf Porto. Der Verkostungsbereich liegt separat. Mit einem wunderschönen kleinen Garten/Innenhof. Alles wirklich sehr einladend und gemütlich.
Auch der Besuch der Quinta do Noval war keine schlechte Entscheidung. Es gibt hier allerdings nur einen kleinen Verkostungsraum direkt an der Promenade. Ein Keller kann hier nicht besichtigt werden. Die Auswahl der zur Verkostung anstehenden Ports ist auch hier wieder enorm vielfältig.
Fokussierung unserer Verkostung von Portwein auf Tawny Ports
Wir haben uns bei der Verkostung bei beiden Kellereien auf die verschiedenen Tawny Ports fokussiert. Eine geöffnete Flasche Vintage Port muss nämlich innerhalb von max. 24 Std. getrunken werden. Sonst kippt der Geschmack. Eine Flasche Ruby Port sollte auch innerhalb von 14 Tagen getrunken werden. Wir genießen zwar mal ab und an 1 Glas, aber nicht regelmäßig. Deshalb sind bei unserem „Trinkverhalten“ für uns nur Tawny Ports geeignet. Bei denen kann die Flasche angeblich bis zu einem halben Jahr geöffnet sein, ohne dass der Geschmack und die Qualität leiden. Was man nicht so alles bei einer Kellerführung lernt. Nun wissen wir, was wir in der Vergangenheit immer falsch gemacht haben. Wir haben die „falschen“ Flaschen immer zu lange geöffnet gelagert. Beim Port ist daher schnell trinken die Devise!!!
Taylor’s und Quinta do Noval produzieren wirklich guten Portwein
Sowohl bei Taylor’s als auch bei der Quinta do Noval haben uns die verschiedenen Tawnys wirklich richtig gut geschmeckt. Insbesondere die einfachen 10jährigen waren genau nach unserem Geschmack. Wahrscheinlich muss man sich als Laie erst den Portwein „erarbeiten“ um die älteren und edleren Jahrgänge und Ausbaustufen zu mögen. Und dann auch entsprechend würdigen zu können.
Wir glauben allerdings, so richtig schlechten Port macht keine der Kellereien. Und wie bei vielen anderen Dingen auch entscheidet hier der persönliche Geschmack und Eindruck! Es gibt kein Richtig oder Falsch. Es muss einem einfach schmecken!
Zum Nachtesten für Daheim haben wir uns von beiden besuchten Kellereien jeweils kleine Flaschen mit 375 ml Inhalt gekauft. Wir sind schon gespannt, ob uns dann der Port Zuhause noch genauso gut schmeckt wie vor Ort in Vila Nova de Gaia.
Siehe auch unseren Blogbeitrag zu „Porto, eine faszinierende und lebhafte Stadt„, sowie „Das Douro-Tal und seine Weine„.









