Kurzweilige Führung in der Höhle Aven d‘Orgnac
Die Höhle kann nur auf einer geführten Tour besichtigt werden. Innerhalb von einer guten Stunde lernt man verschiedene Bereiche dieser sehr beeindruckenden und dramatisch wirkenden Höhle und ihrer Geschichte kennen. Auch wenn es die Führung nur in französischer Sprache gibt, war es für uns doch sehr kurzweilig. Wir wurden mit einer deutschsprachigen Beschreibung aller wissens- und nennenswerten Details ausgestattet. Nichts zu verstehen hatte für uns den Vorteil, uns voll und ganz allein mit den Augen auf die Höhle zu konzentrieren. So ganz ohne jedwede akustische Ablenkung.
Die Tour führte uns über verschiedene Absätze bis in eine Tiefe von 120 Metern in die Höhle hinunter. Dabei haben wir 700 Stufen zurückgelegt. Mir wurde schon ganz heiß und schwindelig bei dem Gedanken, all diese Stufen wieder nach oben gehen zu müssen. Aber Gott sei Dank wurde ich schnell mit der Nachricht erlöst, dass der Ausstieg aus der Höhle obligatorisch über einen Lift erfolgt. Ich war darüber ganz schön erleichtert. Ich hasse es nämlich, so viele Treppen in einem Stück erklimmen zu müssen. Da habe ich bzw. wir ja noch einmal großes Glück gehabt.
Aven d’Orgnac, Heimat der erstaunlichsten Stalagmiten- und Stalaktiten-Formationen
Wir sind große Fans von Stalagmiten & Stalaktiten. Es ist einfach faszinierend, welche Tropfsteingebilde im Laufe von vielen Jahrtausenden von Jahren durch Wassertropfen entstehen können. Die Höhle Aven d’Orgnac ist geradezu ein einzigartiges Feuerwerk an außergewöhnlichen und besonderen Stalagmiten- und Stalaktiten-Formationen.
Die Stalagmiten bilden sich am Boden und die Stalaktiten dagegen an der Decke. Beide wachsen extrem langsam. Nur einige Millimeter bis einige Zentimeter pro Jahrhundert.
Die Gebilde in der Höhle sind wirklich sehr sehr groß und breit. Wir haben uns schnell ausgerechnet welche lange Ewigkeit diese Formationen gebraucht haben um zu Ihrer heutigen Größe anzuwachsen. Wir waren auf jeden Fall ganz ehrfürchtig.
Die Stalagmiten in der Höhle haben, entsprechend ihrer Gestalt, eigene Namen erhalten. Es gibt die „Piles d’assiettes“ (Tellerstappel). Diese sehen wirklich aus wie aufeinander gestapelte Teller und sind nur unter den höchsten Decken und in der Nähe des Eingangsbereiches zu finden. Sie bildeten sich aus Wassertropfen, die aus großer Höhe herabfielen und beim Aufprall platzten. Dann gibt es noch die „Palmiers“ (Palmen). Dazu gehört auch der „la Pomme de pin“ (Tannenzapfen) der mit seinen 11 Metern Höhe zum Wahrzeichen der Höhle von Orgnac geworden ist.
Verbinden sich einige Stalaktiten mit Stalagmiten, spricht man von einem Sinterfall. Auch so einen gibt es in der Höhle, genannt „Buffet d’orgue“ (Orgelkasten). Um den Eindruck von Dramatik noch zu steigern, steht in der Mitte dieses Orgelkastens die Graburne von Robert de Joly, dem Entdecker der Höhle. Apropos Dramatik, die Führung endet in 120 Meter Tiefe in einem Stollen, genannt der rote Saal. Die Wände sind hier noch intakt und an den Wänden sind noch Korrosionsspuren sichtbar. In der Mitte dieses Saals befinden sich riesige Säulen. Gebannt lauschen wir dort zum Abschluss dem musikalischen Werk, das die Brüder Cleophas eigens für diesen Raum komponiert haben. Passend zum Musikstück werden einzelne Bereiche des Höhlen-Saals in Licht getaucht. Dramatik pur!! Voller Eindrücke von dieser phantastischen und eindrucksvollen Höhle machen wir uns frohgemut auf den weiteren Weg.
 - Natürlicher Zugang über den Kamin „Aven“ 
 - Tannenzapfen „La Pomme de pin“ 
 - Stalaktiten 
 - Sinterfahnen 
 - Der rote Saal 
