Erkundung von Istrien, der größten Halbinsel der Adria

Rundfahrt durch Istriens Nordwesten

Unsere ½ Tagesfahrt führte uns von Novigrad über Buje ins Weingebiet Momjan. Von dort über die Karstberge durch Oprtali nach Motovon.

Die Fahrt durch den Nordwesten von Istrien geht durch sehr viele kleine Dörfer und Mini-Ortschaften. Mischwaldreiche Gebiete wechseln sich ab mit Karstschluchten, Olivenhainen und Weinlandschaften. Es geht überall sehr ruhig und beschaulich zu. Vieles wirkt noch sehr ursprünglich. Die Landschaft erinnert sehr oft an Italien, z.B. an Umbrien. An den Straßen finden sich sehr viele Verkaufsstände mit istrischen Köstlichkeiten. Vom Olivenöl, Wein, Honig, Schnaps und … ist alles im Angebot mit dabei. Einige der Ortschaften sind hoch oben auf einem Bergrücken gebaut. Sie sehen aus der Entfernung wie kleine Adlerhorste aus. Der Anblick ist von weitem wunderschön und postkartenreif. Bei der Fahrt durch die Ortschaften sieht man dann allerdings, wie vernachlässigt und zum Teil auch baufällig viele Gebäude sind. Aus der Nähe betrachtet bleibt vom zuerst empfundenen Charme meist nicht viel übrig.

Besuch und Verkostung bei den Weingütern Kabola vina und Kozlović vinarija in Momjan

Einige der besten Weingüter Kroatiens befinden sich im Nordwesten von Istrien. Dazu gehören auch die beiden Weigüter Kabola und Kozlovič in Momjan. Beide haben wir im Rahmen unserer Rundfahrt besichtigt und einige von deren Weinen verkostet. Die in Kroatien vorherrschende Rotweinsorte ist der Teran. Der bekannteste Weißwein ist der Malvasier, eine Variante des Ruländers. Ich muss gestehen, beide Sorten zählen nicht zu unseren Favouriten. Der Teran ist uns zu kernig; der Malvasier doch noch sehr gewöhnungsbedürftig. Nichtsdestotrotz haben wir uns durch das Angebot beider Weingüter probiert. Die Preise dort sind überraschenderweise sehr hoch. Sie starten im mittleren Preissegment der Südtiroler Weine. Für eine Flasche „einfachen“ Malvasier ist man schon mit knapp 14 Euro dabei. Wenn man sich jedoch die Weingüter ansieht, dann scheinen die Weine auch zu diesen Preisen gekauft zu werden. Insbesondere die Kellerei von Kozlovič ist ein neuer durchdesignter Bau. Sehr schön anzusehen und gut in die Landschaft eingepasst.

Es ist doch immer wieder interessant neue Rebsorten kennenzulernen. Insbesondere autochthone Rebsorten, wie den Malvasier, die es nur in der jeweiligen Gegend gibt. Ich bleibe allerdings beim Weißwein meiner Lieblingsrebe dem Chardonnay treu.

Besichtigung der bei Touristen sehr beliebten Stadt Motovun

Motovun ist wohl das berühmteste Städtchen des inneren Istriens. Wahrscheinlich deshalb, weil es sehr schön auf seinem Hügel über dem Mirnatal liegt. Bereits bei der Anfahrt auf der anderen Seite des Mirnatals, von Oprtalj kommend, konnten wir sehr schöne und romantische Ausblicke auf Motovun genießen. Der große und auch bei unserem Besuch immer noch gut gefüllte Parkplatz zeigt auf den großen Touristenandrang hin. Obwohl gut besucht, hielt sich Gott sei Dank der befürchtete Ansturm der Massen in Grenzen. Dem Ende der Hauptsaison sei Dank. Das schönste an Motovun ist für uns der Panoramablick nach allen Seite. U.a. der Blick ins Mirnatal, in dem die Mirna heute in einem Kanalbett durch das brettlebene Tal fließt. Die Aussicht vom Laufgang der Stadtmauer ist wirklich einmalig schön. Die Ortschaft selbst wäre aus unserer Sicht vernachlässigbar. Für uns versprüht sie im Vergleich zu alten toskanischen Ortschaften wenig Charme. Sie besteht hauptsächlich aus Restaurants und Souvenirläden. Im Mirnatal dringt die warme Luft weit in das Landesinnere hinein. Aufgrund dessen besteht ein besonderes Mikroklima. Dieses scheint hervorragend geeignet zu sein für Trüffel. So verwunderte es uns dann auch nicht, dass es sich bei der Mehrheit der Souvenirläden um „Trüffelläden“ handelt. Alles rund um das Thema Trüffel ist hier im Angebot. Allerdings sind die Preise in einem Segment die einen 10x überlegen lassen etwas einzukaufen.