Das Douro-Tal und seine Weine

Rundfahrt durch das Douro-Tal

Das Douro-Tal ist an Schönheit & Anmut nur schwer zu übertreffen. Träge schlängelt sich der Douro zwischen steil aufsteigenden Weinbergen hindurch. Ein Bild wie gemalt! Wir konnten unseren Blick von diesem einmaligen Panorama nur sehr schwer lösen. Das Douro-Tal wurde wirklich zu Recht von der UNESCO als Welterbe anerkannt. Für uns ist es das absolute Highlight von Nord-Portugal.

Unsere Rundfahrt führte uns von Amarante auf der N101 nach Paso da Régua. Nach einem kurzen Abstecher nach Lamego ging es auf der N 222 weiter nach Pinhão. Und von dort auf der N 323 über Sabrosa nach Vila Real. Allerdings erst kurz vor Paso da Régua, genauer gesagt in Resende, kommt der Douro ins Blickfeld. Die Strecke mit den schönsten Panoramen ist definitiv von Paso da Régua nach Pinhão. Dieser Abschnitt hat uns am Meisten begeistert. Ein Ausblick ist hier schöner und unwirklicher als der andere.

Pinhão, geographischer Mittelpunkt der Portweinregion

Kaum zu glauben, dass das kleine Dorf Pinhão der geographische Mittelpunkt der Portweinregion ist. Gefühlt besteht das kleine Nest nur aus dem kleinen Bahnhof mit seinen 24 Motiv-Kachelbildern. Und aus der kleinen Ufer-Promenade, von der aus die Schiffe zur einer Rundfahrt auf dem Douro aufbrechen. Dennoch besitzen alle großen Weinhäuser in der Umgebung eigene Weingüter. Denn am Douro können die Trauben bei heißem & trockenem Sommerwetter vollkommen ausreifen und damit dem Port den notwendigen tiefroten konzentrierten Most liefern. Nach der Lese werden die Trauben nach traditioneller Methode gequetscht und der Gärprozess angestoßen. Den Winter über bleiben die jungen Portweine noch im Douro-Tal. Im Frühling jedoch werden sie mithilfe von Tankwagen zur Lagerung an die Küste nach Vila Nova de Gaia gebracht. Hier ist es kühler und feuchter und somit ideal für die Lagerung.

Wir haben uns für die Besichtigung der Quinta do Bomfim direkt in Pinhâo entschieden. Hier wird zwar auch Wein hergestellt, in erster Linie jedoch Portwein. In der Quinta do Bomfim wird der Portwein der Marke Dow‘s produziert. Dow‘s gehört zur Symington Familie, die mehrere große und bekannte Portwein-Marken unter einem Dach vereint. Neben Dows gehören so auch noch die Marken Graham’s, Cockburn’s, Warre’s, Quinta do Vesuvio und Altano dazu. Das hat den Vorteil, dass nicht nur ein Portwein gegen Gebühr verkostet werden kann, sondern alle zur Symington Familie gehörenden. Die Führung in englischer Sprache war sehr informativ. Wir haben sehr viel über die Herstellung, die verschiedenen Arten von Portwein und über die Haltbarkeit des Portweins nach dem Öffnen gelernt. Bei der anschließenden Verkostung haben wir uns für einen Flight von Dow’s (Late Bottled Vintage 2011, 10year old Tawny & 1985 Vintage) und Graham’s (Six Grapes, Quinta dos Malvedos Vintage, 20year old Tawny) entschieden. Zu jedem Portwein gab es eine ausführliche Einführung bzw. Erklärung. Waren wirklich alles sehr gute Tropfen. Die Entscheidung für einen Favoriten ist uns nicht leichtgefallen. Zumal es sich um ganz unterschiedliche Arten von Portwein handelte.

Die Besichtigung und Verkostung bei Bomfim wird nicht nur sehr professionell durchgeführt. Sie ist darüber hinaus auch sehr interessant und informativ. Wir können diese daher sehr empfehlen. Zu beachten ist jedoch, dass eine Besichtigung nur nach vorheriger Reservierung möglich ist.

Besichtigung der Quinta do Pôpa

Am nächsten Tag gab es erst einmal am späten Vormittag mit einer Schifffahrt auf dem Douro Landschaft en masse. Und anschließend mit dem Besuch der Quinta do Pôpa Weinkultur pur.

Die Schifffahrt dauerte insgesamt eine Stunde. Die Route führte uns von Pinhão ein Stück des Douros Richtung Porto hinauf bis nach Quinta Romaneira und wieder zurück. Unterwegs ist man mit kleineren Holzschiffen, den barcos rabelos. Dabei handelt es sich um die speziellen Boote, mit denen bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein die Portweinfässer nach Vila Nova de Gaia gebracht wurden. Der Blick von Seiten des Flusses auf die Berghänge und die Gebäude der diversen Quintas ist sehr idyllisch. Die Zeit ist dabei nur so verflogen.

Die bisher probierten Douro-Weißweine gehören nicht zu unseren Favoriten. Die Rotweine sollen jedoch angeblich sehr hervorragend sein. Da war es natürlich Ehrensache für uns zu überprüfen, ob diese Aussage stimmt. Für den Beweis haben wir uns die Quinta do Pôpa ausgesucht. Hierbei handelt es sich um ein noch sehr junges Weingut. Es wurde 2003 gegründet und erst 2012 für die Öffentlichkeit geöffnet. Seine Lage zwischen Folgosa und Pinhâo ist einmalig. Hoch oben auf einem Berghang gelegen bietet sich ein unglaublicher Ausblick auf den Douro und die steil aufragenden Berghänge an seinen Ufern. Ein Ausblick, der uns voll und ganz in seinen Bann gezogen hat. Auch die dort hergestellten Rotweine müssen sich nicht verstecken. Ganz im Gegenteil! Alle verkosteten Rotweine haben uns ganz hervorragend gemundet. Und zwar (leider) so gut, dass wir anschließend noch kräftig eingekauft haben. Es stimmt also, dass die portugiesischen Rotweinen aus dem Douro-Tal hervorragend sind. Zumindest die von Quinta do Pôpa.

Die Betreuung bei der Verkostung und auch die anschließende Führung durch die kleine Kellerei war sehr engagiert und privat gehalten. Neben dem gigantischen Ausblick und den wirklich exzellenten Rotweinen war es rundum ein tolles und gelungenes Weinvergnügen. Am Rande noch einen kleinen Geheimtipp: die Quinta do Pôpa bietet auch Lunch-Picknickkörbe an. Zum Genuss der selbigen sind auf dem Rasen überall Decken und Kissen ausgelegt. Von jedem Platz aus hat man den traumhaften unwirklich schönen Blick auf den Douro mit seinen Weinhängen. Ein wirklich ganz besonderes Erlebnis!

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