Besuch des Palacio da Pena in Sintra

Sintra, UNESCO Welterbestadt mit zahlreichen historischen Palästen

Sintra besitzt einiges an sehenswerten und historischen Palästen und Gebäuden. Nicht umsonst wurde die Stadt 1995 als UNESCO-Welterbe anerkannt. Leider liegen diese Sehenswürdigkeiten nicht nahe beieinander. Die Besichtigung aller dieser Gebäude auf Schusters Rappen ist somit nicht möglich. Die Stadt hat daher Pendlerbusse eingerichtet, die alle Sehenswürdigkeiten verbindet und diese in einem bestimmten Rhythmus anfahren.

Die Besucherdichte in Sintra ist enorm. Der Touristenrummel übertrifft bei weitem noch Cascais. Auch Sintra ist mit dem Zug aus Lissabon gut zu erreichen. Abgesehen von Porto haben wir bei unserer bisherigen Rundreise in Norden und in der Mitte Portugals so einen Andrang noch nicht erlebt. Wie geht es hier wohl im Juli/August zu. Ich möchte daran gar nicht denken. Uns reicht es auch so schon mehr als genug.

Bei der Planung der Besichtigungstour sind in jedem Fall auch diverse Wartezeiten mit einzuplanen. Auch wenn man den Pendelbus benutzt, ist es u.E nicht möglich, alle Sehenswürdigkeiten an einem Tag zu besuchen. Für uns war nur der Palácio da Pena von Interesse. Aber allein dafür und für den Garten sollte man in etwa schon 2-3 Std. einplanen.

Palacio da Pena, Lustschloss in Sintra

Der Palacio da Pena thront hoch oben auf dem Berg. Hier stand einmal ein Kloster. Um diese Klosterruine ließ der Prinzgemahl Ferdinand von Sachsen-Coburg-Gotha den Palast errichten. Oder besser gesagt das Lustschloss.

Es vereint alle in Portugal und Deutschland Mitte des 19 Jahrhunderts vereinten Baustile. Es ist ein wilder Stilmix. Stellenweise an Kitsch und Geschmacklosigkeit nur schwer zu übertreffen. Wir können uns nur schwer vorstellen, dass hier in dieser überladenen Atmosphäre jemand freiwillig gelebt hat. Überraschenderweise fügt sich das Ganze dennoch in einer Einheit zusammen. Die Dekoration und Ausgestaltung ist so übertrieben, dass es schon fast wieder als gelungen betrachtet werden kann.

Um den Palast herum ist ein weiträumiger Park angelegt. Auch hier wurden damals keine Kosten und Mühen gescheut. Kleine Wasserläufe durchkreuzen die Wege, die zahlreich durch den Park führen. Das grün der Bäume, Sträucher und Farne ist sehr dicht. Stellenweise fühlt man sich wie im Dschungel. Im Park geht es stark bergauf und bergab, da dieser an einem Hügel angelegt wurde. Man kann kleine Teiche und sonstige Besonderheiten im Park entdecken.

Enorme Wartezeiten bei der Besichtigung des Palacio da Pena

Ein richtiger Wehrmutstropfen bei unserer Besichtigung des Lustschlosses waren die enormen Wartezeiten. Wir waren am späten Vormittag dort. Wir mussten am Haupteingang gut 30 Minuten warten, bis wir endlich die Eintrittskarte in Händen hielten. Und die Warteschlange hinter uns wurde nicht merklich kürzer. Schlange vor dem Palacio da PenaDann nochmals gut 10 Minuten Wartezeit, um in den Palast hineinzukommen. Und im Inneren ging es dann im Gänsemarsch durch die Räume. Teilweise stockte die Schlange und es ging nichts mehr vorwärts. Sich in Ruhe etwas anzusehen oder länger zu verweilen war ein Ding der Unmöglichkeit. Die Massen zwangen einen dazu, nicht aus der Reihe auszuscheren. Unsere Geduld und Nerven wurde hier schon arg strapaziert. Was für das doch für ein Irrsinn. Um nicht zu sagen Wahnsinn! Und dafür haben wir auch noch für portugiesische Verhältnisse ein Vermögen bezahlt. Vielleicht ist der späte Nachmittag für eine Besichtigung besser. Oder es reicht evtl. schon aus, statt des Haupteinganges einen der Nebeneingänge des Parks zu benutzen.

Durch den Parque da Pena hinunter in die Altstadt von Sintra

Der Abstieg zu Fuß zur Altstadt von Sintra durch den Parque da Pena ist sehr zu empfehlen. Besonders für alle, die nach dem ganzen Touristenrummel rund um den Palast ein wenig Ruhe und Besinnlichkeit benötigen. Natürlich vorausgesetzt, die Füße rauchen nicht schon zu sehr. Wer zu erschöpft zum Laufen ist, kann mit dem Pendlerbus in die Altstadt hinunterfahren. Oder eines der vielen am Haupteingang wartenden Tuk Tuks nehmen.

Verlässt man den Palastpark über den Zugang bei den Teichen, so beginnt gleich auf der anderen Straßenseite am Ende des Parkplatzes der Weg in die Altstadt. Auf einer Länge von fast 2 km geht es stetig abwärts. Dank der durchgängig guten Beschilderung ist der Weg gut zu finden. Ein Verlaufen somit nahezu unmöglich.

Im oberen Teil geht es schön schattig durch den Wald. Von einzelnen Stellen hat man eine wunderbare Aussicht auf das höher gelegene Castelo dos Mouros. Weiter unten weicht das wilde Grün dem gepflegten Grün. Alles ist sehr gefällig gestaltet. Hier wurde eindeutig von Gärtnern Hand angelegt. Allerdings gibt es keine Blumenrabatte oder ähnliches. Vorherrschend sind nach wie vor Farne, Sträucher und allerlei weiteres Grünzeug. Im unteren Teil des Parks befinden sich auch noch einige alte Gebäude, wie z.B. das Haus des Gärtners. Sehr schön ist auch von dort die Aussicht auf den Palácio Nacional de Sintra. Der Weg endet direkt im alten Ortskern von Sintra. Man kann sagen, er mündet nahezu in die Haupttouristengasse. In dieser wimmelt es nur so von überteuerten Andenkenläden. Und natürlich von Touristen.

Es hat uns wirklich großen Spaß gemacht, den Weg vom Palácio da Pena in die Altstadt von Sintra hinunter zu laufen. Natürlich kann der Weg auch in umgekehrter Richtung begangen werden. Wir raten davon jedoch ab. Denn der Weg führt immer nur aufwärts. Stellenweise mit beachtlicher Steigung. Der Aufstieg gleicht eher einer anstrengenden Wanderung als einem Spaziergang. In puncto Kondition wird einem da schon einiges abverlangt. Und schließlich braucht man ja noch etwas Kraft für das Besichtigungsprogramm im Palácio da Pena.

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