In Bath ist immer recht viel los und da war es für uns klar, dass wir nicht mit dem Kastenwagen nach Bath ins Zentrum fahren, sondern einen der zahlreichen Park & Ride-Plätze ansteuern. Gesagt und getan. Womit wir allerdings absolut nicht gerechnet haben ist, dass in Bath bei allen Park & Ride-Plätzen Höhenbegrenzungsbalken installiert sind und damit nur für normale PKWs eine Parkmöglichkeit besteht. Nun war guter Rat teuer. Wir sind dann auf die Idee gekommen, uns einen Campingplatz in Nähe von öffentlichen Verkehrsmitteln zu suchen. Grundsätzlich eine gute Idee, allerdings nicht an einem Bank-Holiday-Weekend, wo alles, das zwei Beine hat und noch krauchen kann, im Lande unterwegs ist. Es war absolut kein Plätzchen mehr zu kriegen. Wir haben uns dann langsam mit dem Gedanken befasst, Bath ganz sausen zu lassen, bis mein Göttergatte eine Eingebung hatte. Irgendwo in Bath muss es doch auch einen Parkplatz für Reisebusse geben. Der lag dann auch direkt im Zentrum, nicht weit von den römischen Bädern entfernt. Nachdem ich mit ein paar Busfahrern gesprochen hatte, haben wir beschlossen, dass wir hier stehen bleiben können. Der Nachteil ist allerdings, dass wir Parkgebühren für einen Bus zu entrichten hatten und die sind im Vergleich etwas happig. Aber nun waren wir schon einmal da. Eine Besichtigung von bzw. Spaziergang durch Bath ist aus meiner Sicht immer ein Muss. Nicht umsonst verlieh die UNESCO Bath als einziger Stadt in England den Status des Welterbes. Bath mit seiner georgianischen Architektur ist wirklich eine sehr elegante und mondäne Stadt. Einzigartig und auch sehr interessant sind die römischen Bäder bzw. dessen Überreste. In Bath sprudeln die einzigen heißen Quellen im Inselreich aus dem Boden und die Badeanlage ist heute das besterhaltene Zeugnis römischer Urbanität. Was die Badekultur angeht, da konnte schon damals den Römern keiner was vormachen.
Die kleine und beschauliche Stadt Winchester, die wir uns am nächsten Tag angesehen haben, ist das genaue Gegenteil von Bath. Klein, beschaulich und sehr gemütlich. Der ganze Stolz der Stadt ist die Kathedrale. Durch Winchester kann man sich gut treiben lassen und die Zeit verfliegt dabei wie im Flug. Sehenswert ist auch die noch in Betrieb stehende Wassermühle. Winchester ist wirklich ein bezauberndes und sehr empfehlenswertes Städtchen.
Der eine oder andere Leser wird sich nun sicherlich wundern bzw. fragen, wie wir auf einmal von Südwales wieder nach Südengland kommen. Unsere Erlebnisberichte müssten eigentlich mit West-Wales fortgesetzt werden. Wir sind nun allerdings schon auf der Rückreise in die Heimat. Umstände zu Hause lassen uns unseren Urlaub vorzeitig beenden. Wir werden noch Freunde in Brighton besuchen und dann am Montag Nachmittag mit der Fähre übersetzen. Über das vorzeitige Ende sind wir nicht traurig. Wir haben festgestellt, dass nach 7-8 schönen und erlebnisreichen Wochen in einem Land, ein Tapetenwechsel nicht schadet. Auf Dauer gleicht sich vieles und man ist leicht übersättigt. Wir werden auf jeden Fall nach Großbritannien zurückkehren, um auch noch den Rest von Wales sowie und Mittel-/Nordengland erkunden.
