Was macht den Cirque von Navacaelles denn so einzigartig? Nun, es handelt sich bei ihm um ein vollkommenes Exemplar davon. Er ist zum einen perfekt rund. Zum anderen hat der Fluss Vis in Urzeiten einen Bogen geschlagen. Das frühere Bachbett dieser Flussschlinge hat eine sichtbare Fläche hinterlassen. Und zu alledem verblieb noch in der Mitte des Trichters ein kleiner Bergspitz. Wirklich ein besonderer Anblick.
Cirque de Navacelles, wunderbare Aussicht vom Belvédère de la Baume Auriol
Die beste Aussicht auf den Cirque de Navacelles hat man vom Aussichtspunkt Belvédère de la Baume Auriol. Hier wurde extra ein eigenes Areal gestaltet. Neben einem großzügigen Parkplatz und einer „Verpflegungs-/Informationsstation“ finden sich gut platzierte Aussichtspunkte auf den Felsentrichter. Hier hat man ein fantastisches Panorama. Man sieht sogar noch ein bisschen in die Schlucht des Vis hinein. Diese wird bei den Fotographien gerne unterschlage. Die Bilder in den Reiseführern und im Internet konzentrieren sich in erster Linie auf die Abbildung des Felsentrichters in seiner ganzen Pracht.

Cirque de Navacelles, die Wahl der richtigen Anfahrtsstrecke mit dem Wohnmobil
Schon öfters habe ich von unseren abenteuerlichen Fahrten auf engsten Straßen und Wegen berichtet (insbesondere in Südengland und diverse Pässe in Norwegen). Mein Stress-Level diesbezüglich ist leider immer noch sehr hoch. Ich glaube ich werde dieses auch nicht mehr so richtig überwinden bzw. ablegen. Da hilft auch nicht mein im Fahren geübter und routinierter Ehemann. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass ich die Hinweise in unserem Womo-Reiseführer immer mit besonderer Aufmerksamkeit lese.
So stand dort zu lesen, dass die Fahrt zum Cirque de Navacelles mit dem Wohnmobil über die Strecke Le Vigan und Montardier empfohlen wird. Auch wenn die Strecke über die Vis-Schlucht landschaftlich reizvoller ist. Allerdings sind hier die Straßen sehr schmal. Und damit bei Gegenverkehr u.U. problematisch. Gesagt getan. Ich fühlte mich in Sicherheit. Allerdings gibt es auch bei der empfohlenen Strecke vereinzelte Passagen durch Dörfer oder über Land, bei denen ich inständig gen Himmel flehte es möge uns doch bitte kein Auto oder ein noch breiteres Gefährt entgegenkommen. Mein herzallerliebster Mann konnte darüber nur lachen. Er fand die Straßen alle ausreichend breit. So ein Scherzkeks … ich war darüber nicht amüsiert. Ich muss jedoch zugeben, ganz so schmal wie in England waren die Straßen dann doch nicht. Aber mit Gegenverkehr wäre es an der einen oder anderen Stelle doch etwas kritisch geworden. Gott sei Dank wurden meine Stoßgebete erhört und alles lief glatt. Die wirklich atemberaubende Aussicht konnte ich dann wieder entspannt und gelöst genießen.
