Defekter Wohnmobilreifen auf der Autobahn Richtung Gardasee

Tausend Schutzengel bei der Arbeit

Schon zu Beginn unserer Reise hatten unsere Schutzengel ganz schön viel Arbeit. Nach einer angenehm verbrachten Nacht in Südtirol sind wir guter Laune und voller Tatendrang auf der Autobahn nach Bardolino unterwegs. Bereits ca. 40 – 50 km vor der benötigten Ausfahrt hörten wir ein metallenes Geräusch.

Da uns in diesem Moment zwei PKW’s überholten gingen wir von einem Steinschlag aus. Wir hofften inständig, dass wir ohne Delle im Blech davongekommen waren. Ca. 100 Meter vor der Ausfahrt in Affi hörten wir dann ein Geräusch, das uns durch Mark und Bein ging. Es war, als ob jemand mit Schmirgelpapier den Asphalt bearbeiten würde. Sofort blieben wir auf dem Standstreifen stehen. Es dauerte nicht lange und wir erkannten die Misere. Das linke Hinterrad war aufgeplatzt und an einigen Stellen fehlten bereits Stücke des oberen Reifenbelages. Nun erklärte sich uns auch das vorherige metallene Geräusch. Von wegen Steinschlag! Wir hatten dabei noch unbandiges Glück. Der Reifen platzte ja in voller Fahrt. Gott sei Dank konnte Robert die Spur halten und hatte das Auto die ganze Zeit unter Kontrolle. Gar nicht auszudenken, was uns hier alles hätte passieren können. Zu unserem großen Glück blieb der kaputte Reifen auch noch an der Felge. So kam es hier zu keinen weiteren Beschädigungen. Unsere Schutzengel haben wirklich perfekte Arbeit geleistet. Wir waren sogar noch in der Lage im Schritttempo die Autobahn zu verlassen. Gleich hinter der Mautstation haben wir uns dann aber nicht mehr weitergetraut. Wir wollten unser Glück schließlich nicht überstrapazieren.

Der italienische ADAC, unser Freund und schneller Helfer in der Not

Da standen wir nun und überlegten was wir am besten tun sollen. Ersatzreifen und Werkzeug haben wir ja an Bord. Reifen selbst wechseln war die erste Frage. Bei Roberts und meinen nicht vorhandenen Auto-Reparatur-Kenntnissen haben wir diese Option gleich wieder fallengelassen. 3,5 Tonnen „kurbelt“ man als Laie auch nicht so einfach nach oben. Also blieb nur der Pannen-Notruf beim ADAC. Hier wurde uns sehr schnell und professionell geholfen. Wir mussten nur 30 Minuten auf den Pannendienst warten. Das Wechseln des Reifens mit dem entsprechenden Werkzeug ging beim Profi sehr schnell. Uns wurde dabei schon beim Zuschauen ganz schwindelig. Ich bin überzeugt, wir hätten das selbst nicht so schnell hinbekommen. Wenn überhaupt! Unsere Mitgliedschaft beim ADAC hat sich damit schon bezahlt gemacht. Wir können jedem Wohnmobilisten nur raten dem ADAC als Mitglied beizutreten. Gerade im Ausland ist es sonst schwer schnell entsprechende Hilfe zu finden.

Italienische Werkstätten sind besser als ihr Ruf

Mit dem Wechseln des Reifens war die Angelegenheit für uns jedoch noch nicht erledigt. Zum einen wollten wir nicht den ganzen Urlaub mit dem Ersatzreifen fahren. Zum anderen hatten wir ja noch ein anderes Hinterrad mit einem gleich alten Reifen. Nicht dass dieser zu unserem großen Glück auch noch den Dienst versagt. Zwei neue Reifen mussten also her. Wo findet man nun auf die Schnelle eine Werkstatt, die zum einen die entsprechenden Wohnmobil-Reifen vorrätig hat. Und diese dann zum anderen auch noch sofort montiert. Aufgrund der Erfahrungen beim Tausch der Vorderreifen in Deutschland waren wir von Anfang an pessimistisch gestimmt. Wir hatten uns bereits auf eine mehrtägige Wartefrist eingestellt. Auch hier wusste der nette ADAC-Pannenhelfer einen Ausweg. Die Werkstatt seiner Firma lag nicht weit entfernt. Er war sehr optimistisch, dass die Reifen aufzutreiben sind. Zu unserer großen Überraschung hat die Werkstatt es innerhalb von 30 Minuten geschafft, die Reifen zu beschaffen. Ausgetauscht waren sie dann auch in null komma nix. Nicht einmal 3 Stunden nach unserem Malheur waren wir mit unseren neuen Reifen bereits wieder auf Fahrt. Und das Ganze zu einem absolut fairen Preis. Ich bin ehrlich gesagt davon ausgegangen, dass der Preis sicher ein „Notlagen-Aufschlag“ beinhaltet. Das war allerdings ganz und gar nicht der Fall. Robert meint sogar, dass die Reifen billiger waren als damals die neuen Vorderreifen in Deutschland. Da muss ich wohl kräftig Abbitte leisten. Der Service war nicht nur sehr kompetent, sondern auch noch sehr schnell. Unser Glück war sicherlich, das Italien das Land des Fiats ist. Und zum anderen am Gardasee sehr viele Wohnmobilisten unterwegs sind. Da passiert doch immer wieder das ein oder andere. Deshalb waren auch die speziellen Reifen vorrätig. Glück im Unglück kann ich hier nur sagen.

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