Mit dem Geländewagen über den Sani Pass nach Lesotho – ein atemberaubendes Erlebnis!!

Der Sani Pass stellt die einzige Möglichkeit dar, mit dem Auto in die Berge hinaufzufahren und den höchsten mit einem Fahrzeug erreichbaren Punkt in Südafrika (2.873 m) zu erreichen. Tief unten blickt man auf das Tal des Mkhomazana River. Er ist zudem die einzige Straße von KwaZulu Natal nach Lesotho. Die Fahrt über den Pass ist einfach sensationell und für jeden Touristen ein absolutes Muss!

Wir können absolut bestätigen, dass die Strecke zu den eindrucksvollsten des Landes zählt. Die Straße, wenn man diese als solche überhaupt bezeichnen kann, windet sich etwa 35 km (1.200 Höhenmeter) u.a. in einer Reihe von Haarnadelkurven nach oben. Für die Fahrt ist 4-Rad-Antrieb Voraussetzung und aus meiner Sicht auch absolute Beherrschung desselbigen. Selbst wenn wir ein Auto mit 4-Rad-Antrieb gehabt hätten, dann hätte ich diese Fahrt niemals auf eigene Faust machen wollen. Abgesehen davon ist man da so auf die Straße konzentriert, dass der Fahrer von der Landschaft so gut wie nichts mitbekommt. Wir haben uns daher für eine geführte Tour entschieden. Der Vorteil ist, dass sich die Guides im Regelfall sehr gut auskennen und eine Menge Hintergrundinformationen geben können. Unser Guide von der Firma Major Adventures hatte einen unheimlichen Wissensschatz zu Flora und Fauna, zur Geschichte, zum Gestein … und … und .. Zudem hatte er ein wahnsinnig gutes Auge und hat sehr viele Tiere für uns ausfindig gemacht, die wir so sicherlich nicht entdeckt hätten. Ich empfehle jedoch unbedingt eine private Tour zu machen und sich nicht mit anderen einen Jeep zu teilen. Der Führer kann dann besser auf die individuellen Wünsche eingehen und immer dann dort stoppen, wo man es selbst auch möchte.

Die Fahrt war wie schon gesagt einfach sensationell. Der Blick auf die tolle Bergwelt, auf die so grüne Landschaft, die Panoramaausblicke – nach jeder Kurve meinten wir, der Blick ist noch atemberaubender und schöner wie der vorherige. Oben angekommen geht es gleich an einer minimalistischen Bergstation über die Grenze nach Lesotho. Dort oben erstreckt sich eine weite Ebene mit vielen Schafen, Kühen und Ziegen. Zwischendrin in dieser Ebene sind die typischen runden Hütten vereinzelt oder auch mehrere zusammen als „Dorf“ zu finden. Die Hütten haben vielleicht einen Durchmesser von 3 -4 Metern und bestehen aus aufgeschichteten in der Landschaft gefunden Steinen. Die Dächer sind aus Gras. Innen sind sie mit Lehm ausgekleidet. Die einzige Öffnung ist die Tür; Fenster oder eine Öffnung im Dach (z.B. eine Art Kamin) gibt es nicht. Die einzeln stehenden Hütten dienen den Viehhirten als Unterkunft, wenn sie wochenlang ohne Unterbrechung auf das Vieh aufpassen. Ohne Strom, fließendes Wasser, Heizung und ohne jeden Komfort. Mit Nahrung versorgen sie sich in den Hütten der nächstgelegenen Dörfer. Durch eine bestimmte Beflaggung an einzelnen Hütten ist erkennbar, was dort gekauft werden kann. Im Angebot ist Bier, sehr starkes Bier und gekochtes Essen. Was dann im Rahmen des Ausfluges kommt – und hier sind alle Firmen gleich gestrickt – ist dann typisches touristisches Unterhaltungsprogramm. Man fährt in ein sogenanntes Dorf gleich hinter der Grenze und wird in eine dieser Hütten geführt. Dort wird man dann mit dem in eben dieser Hütte selbstgebackenen Brot begrüßt. In der Hütte liegen die von den Frauen des Dorfes in Handarbeit gefertigten Souvenirs aus. Im Vorfeld wird man gebeten etwas zu kaufen oder eine Spende zu hinterlassen. Dann gibt’s ein paar Erläuterungen zur Hütte und zum Leben der Menschen. Ich kann jedem nur empfehlen eine Spende zu machen und nichts zu kaufen, obwohl ein paar Dinge wirklich sehr schön sind. Wir haben einen sehr schönen Untersetzer gekauft und erst später in der Unterkunft gemerkt, dass es nicht wirklich eine gute Idee war. Die Sachen liegen in der vom offenen Feuer total verrauchten Hütte aus und nehmen den Rauch sehr intensiv auf. Wir haben es nicht geschafft den Rauchgeruch herauszubekommen. Das Gras, aus dem der Untersetzer gemacht ist, hat den Rauch sozusagen absorbiert. Selbst 2 Plastiktüten haben es nicht vermocht zu verhindern, dass sich der Rauchgeruch in der Reisetasche breitmacht. Es blieb uns dann nichts anderes übrig als das Mitbringsel diskret zu entsorgen bzw. zu „vergessen“.

Man erreicht Lesotho ungefähr um die Mittagszeit und da trifft es sich doch gut, dass sich praktischerweise direkt am Ende des Passes ein Pub befindet, das sich als das höchstgelegene Pub Afrikas bezeichnet. Hier werden die Touristen dann verköstigt und können sich für die Rückfahrt stärken. Das ganze Pub ist auf die Touristen ausgerichtet; Einheimische findet man hier nicht – zumindest nicht zum Essen.

Die Attraktion ist der Pass selbst bzw. die Fahrt auf dem Selbigen. Den Abstecher nach Lesotho (es wird von der Grenze max. 1-2 km in die Ebene gefahren) könnten sich die Tourveranstalter aus unserer Sicht sparen. Es ist einfach zu kurz und für mich auch zu gestellt für die Touristen.

In der Umgebung von Himeville gibt es noch das Cobham Nature Reserve, in dem es sich ganz nett wandern lässt. Hier gibt es schöne –wenn auch aus unserer Sicht keine spektakulären – Ausblicke auf die Berge. Zum Zeitpunkt unseres Besuches herrschte absolut tote Hose; außer Robert und mir war niemand unterwegs. Auf der sehr großen Campingwiese stand genau ein Zelt. Ich bin der Meinung, man kann gut auf den Besuch des Cobham Nature Reserves verzichten und seinen Besuch in Himeville voll und ganz auf die Fahrt auf den Sani Pass beschränken.

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