Beim Amphitheater handelt es sich um eine halbmondförmige steile Felskante, die Teil der den Nationalpark praktisch umschließenden Schichtstufe ist. Sie ist fast 1 km hoch und etwa 4 km breit. Sie formt so etwas wie eine Hochebene, über welcher der Tugela Fluss in die Tiefe stürzt. Ich war schon mächtig gespannt auf diesen sicherlich gigantischen Anblick. Zumal von unserer Unterkunft, der Montusi Mountain Lodge, sich ein prächtiger Ausblick auf das Amphitheater bieten soll. Bei unserer Ankunft wurden wir in dieser Beziehung erst einmal enttäuscht. Die Berge lagen komplett im Nebel und es ließ sich nicht einmal ansatzweise erahnen, dass sich hinter der Nebelwand noch etwas befindet.
- Was für ein Blick! Klare Sicht auf das Amphitheater!
Für den nächsten Tag hatten wir uns vorgenommen im Nationalpark zum Tugela Gorge zu Wandern. Diese Wanderung, eine gut (mehr oder weniger) 5stündige Rundwanderung, wird von den meisten Besuchern des Nationalparks unternommen. Sie führt zum Sockel des Amphitheaters und der Ausblick auf die Felswand und den Tugela-Wasserfall muss atemberaubend sein. Nach der 30minütigen Fahrt zum Nationalpark haben wir erfreut festgestellt, dass absolut „tote Hose“ herrscht. Die Hauptsaison ist vorbei und es waren keine Touristenmassen unterwegs. Leider war auch an diesem Tag alles vom Nebel verhüllt und uns wurde daher von der Wanderung abgeraten. Wir sind stattdessen zum Gudu Wasserfall gewandert, der von der Anzahl der km und dem zeitlichen Aufwand in etwa unserer geplanten Wanderung entsprochen hat. Diese Rundwanderung war eine wirklich perfekte Alternative, zumal der Nebel sich den ganzen Tag über nicht lichtete. Der Weg zum Wasserfall war sehr abwechslungsreich und hat uns immer wieder wunderbare Panoramaausblicke mit ganz vielen Oooh- und Aaah-Momenten geboten. Getroffen haben wir auf unserer Wanderung keine Menschenseele. Wir hatten die tolle Natur für uns ganz alleine und konnten sie voll und ganz genießen.
Ehrlich gesagt war ich ein wenig traurig und enttäuscht, dass es uns bisher nicht möglich war, einen Blick auf das Amphitheater zu werfen. Unserem eigentlichen Grund des Besuches. Es hat geheißen, dass es am Besten sehr früh am morgen zu sehen ist. Bisher hat sich das leider nicht bewahrheitet. Am Tag unserer Abreise mussten wir allerdings wirklich sehr früh aufstehen, da wir noch eine längere Autofahrt nach Johannisburg vor uns hatten, um zu unserer letzten Station, dem Krüger-Nationalpark, zu fliegen. Wir stehen also um 6:00 Uhr auf, ziehen die Vorhänge in unserer Unterkunft auf und was sehen wir in seiner vollen Pracht und Herrlichkeit – das Amphitheater!!!! Dieser Anblick raubt einem im wahrsten Sinne des Wortes den Atem. Ich habe bisher nur selten so etwas Beeindruckendes gesehen. Ich war somit befriedigt und meine bisher etwas gedrückte Stimmung war auf einen Schlag wie weggeblasen.






