Fahrt zum Valley of Desolation im Camdeboo National Park bei Graaff-Reinet

Adrenalinschub bei der unfreiwilligen Durchfahrt des Townships von Uithage

Der Camdeboo National Park liegt unweit von Graaff-Reinet. Gute 500 km nördlich vom Tsitsikamma Nationalpark entfernt. Die Fahrt dorthin in einem Rutsch war uns zu weit. Außerdem war es nach dem Besuch des Tsitsikamma Nationalparks nicht mehr bei Tageslicht zu schaffen.

Also haben wir uns für eine Zwischenübernachtung in Uithage entschieden. Dieses liegt ungefähr auf der Hälfte der Strecke. Eine Unterkunft war über booking.com schnell gefunden und ins Navi eingegeben. Bei unserer Ankunft in Uithage wundern wir uns kurz, dass uns das Navi durch das Zentrum durchleitet. Es ging immer mehr an den Randbezirk. Als Touri kennt man sich mit den Gegebenheiten nicht so aus. Also dachten wir uns im ersten Moment nicht sehr viel. Es dauert nicht lange und die Bebauung wurde immer ärmlicher und ähnelte immer mehr einem Township. Wir dachten, hier können wir nicht richtig sein. Ehe wir uns versahen, waren wir dann auch schon mitten drin im Township. Als erkennbar weiße Touristen in einem nicht ganz so kleinen Auto waren wir natürlich eine willkommene Abwechslung für die Bewohner. Wir hatten das Gefühl, dass uns jeder anschaut. Unser Adrenalin schoss in diesem Moment in ungeahnte Höhen. In unserm Magen machte sich ein flaues Gefühl breit. Wir haben dann sofort gewendet und so schnell als möglich die unwirtliche Gegend verlassen. Immer in der Hoffnung, dass uns keiner aufhält. Es ist Gott sei Dank alles gutgegangen. Unsere Nerven beruhigten sich danach relativ schnell. Auf sicherem Terrain angekommen, sind wir der Sache auf den Grund gegangen. Den Straßennamen unserer Unterkunft gibt es 2x in Uithage. Einmal als Street im Township und einmal als Road im „gesicherten“ Bezirk. Man sollte halt in Zukunft bei der Eingabe ins Navi nicht nur nach den Straßennamen gehen, sondern auch auf die entsprechenden Zusätze achten. Damit ließen sich dann solche „Aufreger“ von vornherein vermeiden.

Uithage selbst ist ein furchtbar trostloses und hässliches Kaff. Ohne Flair und viel Grün. Dafür mit viel Beton und furchtbar hässlichen Häusern. Wir waren ganz entsetzt darüber. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass hier jemand freiwillig leben möchte.

Graaf-Reinet ein städtisches Kleinod am Ostkap

Das kleine und beschauliche Städtchen strahlt im Gegensatz zu Uithage viel Flair aus. Das Zentrum ist oval und dabei schachbrettartig angelegt. Es gibt noch einige historische Gebäude zu sehen. Viele Privathäuser lassen noch den kapholländischen Stil erkennen. Im Zentrum an der Hauptstraße thront die große Dutch Reformed Church von 1886. Es gibt ein paar nette Cafes für eine kleine Pause zwischendurch. Trotz allem ist der kleine Ort schnell erkundet. Nur des Ortes wegen herzufahren lohnt u.E. nicht. Die große Attraktion von Graaf-Reinet ist das Valley of Desolation im nahegelegenen Camdeboo Nationalpark. Dieses ist es absolut wert besucht zu werden.

Zu Besuch im „Tal der Trostlosigkeit“ im Camdeboo Nationalpark

Sehr eindrucksvoll umrahmen die Berge des Nationalparks die Stadt Graaf-Reinet. Alles ist grün und dicht mit Gräsern und Büschen bewachsen. Auf dem Weg nach oben zum Valley hat man mehrere tolle Aussichtspunkte. Von dort bietet sich ein einmaliger Panoramablick auf die gesamte Stadt und auf den naheliegenden Stausee. Auch kann man weit über die Ebene und die sie begrenzenden Berge blicken. Die Ebene besticht uns durch ihre Karg- und Einfachheit. Stellenweise fühlen wir uns an Werbebilder von Nationalparks in Amerika erinnert. Ein wirklich toller Ausblick der uns ins Schwärmen geraten lässt.

Das Valley of Desolation hat sich tief in den Felsen eingeschnitten. Die Klippen wirken wie große aufeinander gestapelte Steine. Sie bilden keine glatte homogene Fläche. Gerade das macht ihren Reiz für uns aus. Auch von hier kann man den Blick weit in die Ebene des Camdeboo Parks schweifen lassen. Ein überwältigender und toller Anblick.

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