Über den Swartbergpass nach Prince Albert

Außergewöhnliche Nackenmassage auf einer Straußenfarm in Oudtshoorn

Bereits bei der Anreise nach Oudtshoorn durften wir schon Bekanntschaft mit dem wichtigsten Tier der Stadt, dem Strauß, machen. Von der Straße aus kann man die sich in Ihrem Gehege befindlichen Tiere unweit der einzelnen Farmen bewundern. Oudtshoorn selbst bezeichnet sich nicht zu Unrecht als die Straußenhauptstadt der Welt. Was liegt also näher als hier die Bekanntschaft mit diesem besonderen Tier zu suchen. Es gibt ein paar Farmen die hierfür spezielle Besichtigungs-Touren anbieten. Da wir weiter zum wollten, haben wir uns für die Farm entschieden, die direkt auf der Strecke dorthin liegt. Es handelt sich hierbei um die Cango Ostrich Farm.

https://youtu.be/jki5Qe4y2Rc

Wir haben bereits an der Tour um 10:00 Uhr teilgenommen. Mit dem Vorteil, dass wir insgesamt nur 6 Personen waren. Kaum waren wir um 11:00 Uhr mit der Tour fertig, rollten auch schon die beiden ersten Busse mit Touristengruppen an. Da hatten wir echt richtiges Glück!
Bevor es zu den ersten Tieren ging, gab es erst einmal viele allgemeine Informationen rund um den drittgrößten Vogel Afrikas. Unter anderem auch zum Thema Zucht. Dann ging es hinaus zu einem mit Menschen vertrautem Exemplar. Hier wurden dann die physischen Besonderheiten am lebenden Objekt erklärt und gezeigt. Viele Informationen waren für uns neu und überraschend. Bei einem kurzen Ritt eines Arbeiters auf einem Strauß wurde uns eindrucksvoll demonstriert wie einfach so ein Strauß gestrickt ist. Kaum sieht er nichts mehr, fühlt er sich in Sicherheit. Er lässt dann alles mit sich machen. Kaum zu glauben, aber wahr. Sogar wie ein Auto lenken lässt er sich. Der Hals fungiert dabei als Lenkrad. Sehr faszinierend. Der Höhepunkt der Führung war für mich allerdings der Genuss einer Straußen-Nackenmassage. Die lieben Tiere kannten die Prozedur schon und waren schon in hoffnungsfroher Erwartung dessen was nun kommt. Ich bekam einen Kübel mit Futter in die Hand gedrückt. Diesen musste ich unterhalb des Kinns an meine Brust drücken. Dann ging es damit rückwärts an den Zaun des Straußengeheges. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie gefühlt eine Horde von diesen Tieren über mich „hergefallen“ ist. Es ging in einer Geschwindigkeit rechts und links an meinem Hals vorbei rein in den Futterkübel dass es nur so staubte. Ich war davon so überrascht, dass ich im ersten Moment gar nicht wusste, wie mir geschah. Der Straußenhals ist unheimlich weich und fühlt sich schön samtig an. Die Prozedur hat nicht weh getan. So richtig angenehm war es leider auch nicht. Dennoch war es ein tolles und einmaliges Ereignis, dass ich nicht missen möchte. Wann sonst kann man mit einem Strauß auf Tuchfühlung gehen.

Rundtour über den außergewöhnlichen Swartberg Pass nach Prince Albert

Die Fahrt über den 27 km langen Swartberg Pass ins kleine und beschauliche Karoo-Dorf Prince Albert ist immer noch ein kleines Abenteuer. Die Straße ist schmal, kurvig, nicht geteert und weist stellenweise ein Gefälle von 14% auf. Teilweise muss man auch auf tiefere vom Regen ausgewaschene Rillen in der Straße achten. Der Ausblick auf dem Weg nach oben ist phantastisch und atemberaubend schön. Man hat eine wirklich sehr weite Sicht auf das „Tal“ Richtung Oudtshoorn. Dieses sieht aus wie ein einziger Flickenteppich. Anbauflächen wechseln sich ab mit kargen roten Feldern. Umrahmt wird das ganze wieder von eindrucksvollen rötlich schimmernden Bergketten. Wir sind von dem Ausblick so begeistert, dass wir unseren Blick davon nur schwer lösen können.


Bei 1583 Metern ist man an der höchsten Stelle des Passes angelangt. Auch von hier hat man wieder einen besonders schönen und einzigartigen Ausblick. Der Pass geht auf der anderen Seite hinunter nach Prince Albert. Der Blick fällt auf die schroffen und nicht minder eindrucksvollen Swartberge. Sie ragen steil empor und bilden eine massive Einheit. Lediglich durchbrochen von tief nach unten fallenden Schluchten. Bei all dieser „Massivität“ können wir nur schwer glauben, dass die Erbauung des Passes lediglich 7 Jahre gedauert hat. Zwischen 1881 und 1886 haben 200 Arbeiter unter Leitung des Straußenbaumeisters Thomas Bain den Pass erbaut. Unvorstellbar, wenn man bedenkt, dass die Arbeiter damals nur über Dynamit, Schaufel, Hacken und Schubkarren verfügten. Hier wird einem eindrucksvoll die Leistung der Arbeiter vor Augen geführt. Respekt vor diesem Kraftakt!
Nach ca. 1 ½ Stunden Fahrzeit (durchschnittliche Geschwindigkeit 30 kmh) haben wir das Örtchen Prince Albert erreicht. Hier scheint die Zeit still zu stehen. Es wirkt auf uns wirklich mehr als beschaulich. Man könnte auch sagen hier herrscht „tote Hose“. Nach einem Mittagsimbiss haben wir dann auch sogleich den Rückweg über die Meiringsport-Route angetreten. Es handelt sich hierbei um die Hauptverkehrsstraße N12 die durch die Meiringsport-Schlucht führt. Auch diese Route ist an spektakulären Ausblicken nicht arm. Die Berge, die die Schlucht umschließen, schauen aus wie hintereinander gestellte Felsplatten. Ein sehr interessanter Anblick. Die Rückfahrt auf dieser Route dauerte ebenfalls 1 ½ Std. Die Straße ist zwar perfekt im Vergleich zum Pass, die zu fahrende Strecke ist jedoch länger.
Diese Rundtour hat uns unheimlich gut gefallen. Wir sind davon sehr begeistert. Ich übertreibe nicht, wenn ich diese Fahrt als eines der Highlights von Südafrika bezeichne. Ich kann allen, die entsprechend Zeit haben, das Fahren des Swartberg Passes nur dringend empfehlen. Es lohnt sich sehr!!!

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