Roberts kleines „Missgeschick“ auf der Küstenwanderung rund um Mortehoe

Damit das Zusammenleben auf engem Raum gut funktioniert ist es wichtig, dass die Aufgaben entsprechend verteilt sind und jedem klar ist, was er zu tun hat. Bei uns ist das ganz kinderleicht geregelt: neben Autofahren und dem technischen Equipment ist Robert noch für den Abwasch und die Kamera zuständig – somit für die „Hauptaufgaben“ auf einer Reise; der ganze noch verbleibende „minimale“ Rest fällt in mein Resort.
Gemäß dieser „einfachen“ Aufgabenregelung habe ich für die anstehende Rundwanderung mit Start in Mortehoe eine Brotzeit hergerichtet und den Rucksack gepackt. Von Mortehoe einem wirklich kleinem Dorf an der Nordküste von Devon ging es zuerst über Farmland zur Lee Bay; von dort über den Küstenwanderweg –auch Tarka Trail genannt – über den Bull Point & der Rockham Bay zum Mortehoe Point (insg. ca. 10 km). Nachdem wir schon etwas gelaufen waren ist meinem Göttergatten eingefallen, dass er die Kamera vergessen hat einzustecken. Es geht doch nichts über eine gut funktionierende Aufgabenverteilung! Nun standen wir vor der Frage zurück zum Auto oder nicht.

Geniale Panoramaaufnahme mit dem iPhone

Robert meinte aber sehr überzeugend, dass das Handy ja auch ausreichend für Panoramaaufnahmen ist und etwas anderes ist auf dieser Strecke ja auch nicht zu erwarten. Somit war die Frage geklärt und prompt nahm damit das „Unglück“ seinen Lauf. Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen. Es ist wie mit der Frage nach dem Mitnehmen des Regenschirms. Wenn man ihn den ganzen Tag mit sich rumschleppt, dann regnet es bestimmt nicht. Aber wehe, man hat ihn einmal nicht eingesteckt, dann regnet es zu 100 %. So ist es auch mit dem Fotoapparat. Hat man ihn dabei, dann läuft einem bestimmt nichts Sensationelles vor die Linse. Hat man ihn aber vergessen, dann kommt ein photographisches Highlight nach dem anderen. Aber der Reihe nach. Die Strecke war wirklich sehr schön und abwechslungsreich. Besonders die Felsen im Meer hatten es mir angetan. Bei Ebbe haben sie ihre volle Pracht zur Schau gestellt. Sie waren sehr bizarr geformt. Ein Teil davon hat ausgesehen, als wenn mehrere Stangen Toblerone-Schokolade nebeneinander aufgereiht worden wären. Und ein anderer Teil, als ob Streusel aus Mürbtei am Steilküstenrand platziert worden wären. Bis dahin herrschte in puncto Fotografieren auch noch eitel Sonnenschein.  Aber dann plötzlich habe ich dicke fette Robben unweit des Ufers erspäht. Eine Gruppe von gut 15 Tieren lag faul auf einer kleinen Ansammlung von schiefergrauen mit braunen Algen bedeckten Felsen. Nachdem das Fell der Robben die Farbe dieser Umgebung hatte, waren sie auf den ersten Blick nicht zu erkennen.

Martina beim Betrachten der Robbenkolonie

Ich habe sie nur entdeckt, weil 3 Robben sich im Wasser an den Felsen gesonnt und dabei ihre Köpfe aus dem Wasser gestreckt haben. Durch das Fernglas konnte man sehr gut sehen, wie entspannt die Robben ihr Sonnenbad genossen haben. Der Gesichtsausdruck zeigte Genuss durch und durch. Wie gerne hätte ich dieses seltene Ereignis im Bild festgehalten. Das Handy kommt beim zoomen allerdings ganz schnell an seine Grenzen und so war es nichts mit den Bildern. Ich war vielleicht sauer. Da bin ich mal super nahe dran und kann diesen Moment nicht konservieren. Ich glaube, Roberts Ohren klingen immer noch von meinem Gemotze. Das ist sicherlich schon Strafe genug.

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