Alle, die sich jetzt fragen „Was hat Robert den nun wieder angestellt bzw. was fehlt ihm denn dieses Mal?“ muss ich leider enttäuschen. In der Vergangenheit war zwar immer Robert der Kandidat der bei den diversen Reisen ärztliche Hilfe brauchte, dieses Mal hat es aber leider mich erwischt. Praktisch über Nacht habe ich aus nach wie vor nicht geklärten Gründen eine dermaßen eitrige Rachenentzündung bekommen, dass klar war, hier helfen nur Antibiotika. Die gibt es leider nur auf Rezept und dieses wiederum gibt es bekanntlich ja nur beim Arzt. Somit stand fest – ein Arzt muss her!! Wo kriegt man nun auf die Schnelle mitten in der Pampa einen Arzt her war nun die vordringlichste Frage. Gott sei Dank konnte der Campingplatz weiterhelfen und das nächste medizinische Zentrum war nicht allzu weit davon entfernt. Eingestellt auf eine lange Wartezeit sind wir dann kurz nach 9:00 Uhr dort aufgeschlagen. Die erste Überraschung kam stehenden Fußes. Nachdem ich mein Begehr nebst meiner Selbst-Diagnose krächzend kundgetan habe, wurde mit mitgeteilt, dass der nächste frei Notfall-Termin erst am späten Nachmittag ist. Da half auch kein mitleiderregender Blick meinerseits und es blieb uns dann nichts anderes übrig, als den Tag auf dem Campingplatz abzuhängen. War für mich ganz gut, da Schlaf ja bekanntlich zur Heilung beiträgt. Die zweite Überraschung kam dann am Nachmittag. Man konnte, wer wollte, über ein Terminal in die Praxis einchecken und kaum habe ich mein Geburtsdatum eingegeben, hieß es dann auch schon am Display „Willkommen Martina Ernst – ihr Termin bei Arzt Dr. Murray ist um 16:20 Uhr und die Wartezeit verlängert sich um 3 Minuten“. So was sollte bzw. müsste es auch bei uns geben. Bin dann super pünktlich drangekommen und war dann auch keine 5 Minuten später schon wieder mit meinem Rezept draußen. Dafür habe ich dann 0,00 GBP bezahlt. Hatte mir extra vorher noch Bargeld besorgt, damit ich die Rechnung gleich bar bezahlen kann. Auch in der Apotheke wollten sie von mir nur die übliche Rezeptgebühr und nicht den wahren Wert der Tabletten. Wie kann das sein habe ich mich gefragt. Schnell den Reiseführer zur Rate gezogen und schon hatte ich wieder was dazugelernt. Die Leistungen des staatlichen englischen Gesundheitswesens National Health Service sind auch für ausländische Besucher zugänglich und die Notfallversorgung bei den niedergelassenen Ärzten oder bei den Unfallstationen der Krankenhäuser kostenlos. Da habe ich ja noch mal Glück im Unglück gehabt.
Allerdings typisch für mich, die Antibiotika, die ich bekommen habe, habe ich erst nach eingehender Internet-Recherche & Prüfung eingenommen. Die knallrote Farbe a la Smarties hat mich doch sehr irritiert und ich möchte ehrlich gesagt schon wissen, was ich da so schlucken soll. Man kann ja schließlich nie wissen … !!!
