Die Fahrt führte uns in erster Linie über Landstraßen und teilweise Bundesstraßen. Egal wo wir entlang fuhren, dass Land ist brettleben geblieben und hat sich auch landschaftlich nicht wirklich verändert. Nach wie vor sind Felder und saftige grüne Wiesen bildbestimmend. Was uns zu Anfang noch mit Begeisterung erfüllte -war es für uns „Gipfelstürmer aus dem Süden“ doch ein neuer ungewohnter Eindruck- ist mittlerweile zur schon fast „langweiligen“ Gewohnheit geworden.
Bremens Altstadt ist wirklich sehenswert. Besonders angetan hat es mir das kleine Schnoorviertel. Lauter kleine schmale Fachwerkhäuser aus dem 15. Und 16. Jahrhundert stehen hier wie an einer Perlenschnur („Schnoor“) aufgereiht –eines schöner und windschiefer wie das andere. Es ist Bremens ältestes Viertel und beherbergt kleine Geschäfte, vor allem Goldschmieden und Kunsthandwerk. Auch sehr zu empfehlen ist eine Führung durch das Rathaus, das seit 2004 zum UNESCO-Welterbe gehört. Der Ratssaal mit seinen von der Decke baumelnden Schiffsmodellen hat es mir sehr angetan. In Bremen lässt es sich wunderbar durch die Gassen schlendern und dabei das Shoppen mit dem Kulturgenuss verbinden (z.B. Besuch eines der diversen Museen, Teilnahme an einer der unzähligen möglichen Führungen oder Besichtigung der einzelnen Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Bremer Stadtmusikanten).
In Bremerhavendagegen sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. Nach Bremerhaven locken einzig die Havenwelten mit ihren diversen Museen und der Hafen an sich.
In Bremerhaven sollte man unbedingt die 1Std.-Hafenrundfahrt mit der Fahrt durch die Überseehäfen mitmachen (Abfahrt am Neuer Hafen Südkaje). Wir fanden diese sehr informativ und sehr unterhaltsam. Wo kommt man sonst den riesigen Super-Schiffen so nahe? Wir waren auf jeden Fall beeindruckt, was sich so alles an Schiffen in den diversen Docks und Werften im Hafen „herumgetrieben“ hat. Auch die Freunde des Maritimen kommen mit dem im Hafen liegenden und zu besichtigenden Schiffen, u.a. ein U-Boot voll auf Ihre Kosten.
Unglaublich aber wahr, in Cuxhaven gibt es noch weniger zu sehen als in Bremerhaven. Wir haben Cuxhaven lediglich aus 2 Gründen angesteuert: Ausgangspunkt für Fahrten nach Helgoland & und ein wunderbarer kilometerlanger Sandstrand.
Die Fahrt nach Helgoland haben wir nach Ankunft ganz schnell wieder verworfen. Zum einen war das Wetter für den geplanten Tag nicht so gut angesagt und zum anderen haben wir nicht eingesehen mehr Zeit auf dem Schiff mit der An-/Heimfahrt zu verbringen als auf Helgoland selbst . Auch der zollfreie Einkauf hat uns nicht sonderlich gelockt. Viel mehr als das scheint Helgoland nicht wirklich herzugeben. Zumal die Preise für die Fahrten auch nicht ausgesprochen preiswert sind.
Der Strand bei Cuxhaven ist wirklich schön lang und leider bei den Touristen und Einheimischen stark frequentiert. Wir hatten einen Parkplatz/Stellplatz bei Döse direkt am Deich nur 50 m vom Strand weg.
So hatten wir die Gelegenheit den Sonnenuntergang am Strand bei einem Spritz Aperol und nahezu touristenfrei zu genießen. Was gibt es romantischeres als einen Sonnenuntergang direkt am Meer!? Eine neue Erfahrung für uns war der Spaziergang im Watt von Döse nach Duhnen (so um die 3 km einfache Wegstrecke). Es war schon ein eigenartiges Gefühl dort zu laufen, wo ein paar Stunden vorher noch das Meer war. Meine Befürchtung im Schlamm einzusinken hat sich Gott sei Dank nicht bewahrheitet – zumindest nicht da, wo wir unterwegs waren. Dass das Watt generell nicht zu unterschätzen ist haben wir gemerkt als ein spezielles Rettungsfahrzeug mit schneller Geschwindigkeit vor uns weiter ins Watt reingefahren ist. Auf dem Rückweg haben wir dann noch mitbekommen wie der Rettungshubschrauber gelandet ist. Da wird einem doch ganz schön schnell mulmig.
Nach dem Wattspaziergang haben wir uns dann noch einen Nachmittag im Strandkorb gegönnt. Leider hat es der Wettergott nicht so gut mit uns gemeint. Während unseres Abhängens im Strandkorb hat er uns kein einziges Mal einen Sonnenstrahl geschickt. Stattdessen war immer zu befürchten, dass es zum Regnen anfängt. Wenigstens den Regen hat er uns dann letzten Endes doch erspart. Typisch norddeutsches Wetter halt – einfach nur zum „Mäuse melken“.
Stade mit seiner historischen Altstadt ist einfach nur traumhaft. Die vielen pittoresken Fachwerkhäuser sind wirklich sehr schön anzusehen und ich konnte mich daran auch nicht sattsehen. Dass Stade von einem Wassergraben umgeben ist steigert noch zusätzlich die Attraktivität. Auch in Stade kann man sich hervorragend durch die verschlungenen Gassen mit den zahlreichen Geschäften treiben lassen. Der für uns besondere Charme von Stade hat uns sogleich in seinen Bann gezogen. Der Stellplatz in Stade für Wohnmobilisten ist sehr schön und großzügig angelegt. Er hat nicht nur alles, was des Campers Herz zur Versorgung begehrt (Wasser, Strom und Entsorgung), sondern liegt auch noch in fußläufiger Entfernung nur wenige Minuten von der Altstadt entfernt. Ein weiterer Pluspunkt für Stade ist seine Nähe zu Hamburg. Mit der S3 oder dem Metronom ist Hamburg in weniger als einer Stunde erreicht. Wir haben es ausprobiert und sind von Stade zu einem Tagesausflug nach Hamburg aufgebrochen. Ging alles wunderbar entspannt und problemlos und das lästige Parkplatzsuchen war somit kein Thema für uns. Ich kann und möchte Stade jedem ans Herz legen. Ein Besuch der Altstadt ist für mich ein absolutes Muss und darf in keiner Reiseplanung fehlen! Und wie gesagt ein Abstecher von dort nach Hamburg ist ein Kinderspiel.
Nachdem dies nicht unser erster Besuch in Hamburg war, haben wir es genossen uns einfach durch die Stadt treiben zu lassen. Hamburg ist für das sich treiben lassen u.E. geradezu prädestiniert. Auch wenn man es nicht plant, kommt man zwangsläufig früher oder später bei den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei. Wir haben uns vom Hauptbahnhof über die Fußgängerzone und das Einkaufsviertel für Menschen mit „normalem“ Geldbeutel zum Jungfernstieg, von dort über die Nobeleinkaufstraßen zu den Landungsbrücken, der Speicherstadt und Hafencity treiben lassen. Das Wetter hat sich von seiner guten Seite gezeigt und wir konnten alles bei Sonnenschein genießen. Juchhuu!!! Hamburg endlich mal bei gutem Wetter erlebt!!!! Beim Bummeln finden sich unterwegs zahlreiche Einkehrmöglichkeiten verschiedenster Art willkommen für eine Verschnaufpause.
In der Speicherstadt/Hafencity haben wir überrascht festgestellt, dass es nach jahrelanger Bauzeit und unendlich langer Verzögerung (von der Kostenexplosion ganz zu schweigen) mit der Elbphilharmonie -zumindest äußerlich- langsam dem Ende zugeht. Sie sieht schon sehr imposant aus, wie sie dort scheinbar über dem Hafen thront. Auch die für mich nicht definierbare Fassade mit ihrer doch sehr eigenen Formgebung ist irgendwie faszinierend.
In der Hafencity wurde zudem von Land Rover die Extreme Sailing Series veranstaltet. Mehrere Katamarane aus verschiedenen Nationen haben sich auf der Elbe direkt auf Höhe des AIDA-Kreuzfahrtterminals ein Wettrennen geliefert.

Das deutsche Boot war nur Kanonenfutter. Selbst die Österreicher waren schneller!!! Na gut, die hatten ja auch RedBull
Was sich anfangs sehr interessant angehört hat war für uns Laien dann letzten Endes auf Dauer furchtbar langweilig. Es ging kaum ein Wind und zu sehen wie die einzelnen Katamarane langsam „hin- und herkreuzen“ und sich um Bojen „schieben“ war für uns Nicht-Segler alles andere als spannend und erbauend. Auch die ausgestellten Land Rover-Fahrzeuge haben unsere Neugier nicht wirklich geweckt und wir haben diesem Spektakel dann relativ schnell den Rücken gekehrt. Aber wie heißt es doch so schön: „…Dabei sein ist alles…“!. Der Tag in Hamburg hat uns auf jeden Fall wieder sehr viel Spaß gemacht. Hamburg lohnt sich immer für einen Abstecher und sei es auch nur 1 Tag.





