Laut Reiseführer ist das Cap Fréhel eines der beeindruckendsten Naturdenkmäler der Bretagne, bei der sich die Sandsteinklippen 70 Meter hinab ins smaragdgrüne Meer stürzen. Das Kap selbst ist mit einer einzigartigen Heide- und Torfmoorvegetation überzogen. Leider haben wie diese hohen Sandsteinklippen als solches nicht sehen können, da die Kapspitze nicht so weit ins Meer geht, als das man aus sicherem Abstand von oben die steil nach unten fallenden Feldwände sehen kann. Der Blick auf die Buchten drum herum waren aber schon sehr beeindruckend.
Vom Kap führt ein –wie soll es anders sein?- Küstenwanderweg in 1 Stunde reine Gehzeit zum Fort Latte. Und was soll ich sagen, etwas romantischeres sieht man nur selten.
Tolle Buchten mit schönem Sandstrand und am Horizont diese pittoreske und geradezu verspielt wirkende Burg. Es hat nur noch gefehlt, dass das Burgfräulein mit wehendem Haar und Schleier auf einem weißen Schimmel am Strand ihrem Ritter entgegenreitet. Hollywood könnte keine kitschigere und romantischere Lokation für einen Ritterfilm finden.
Der Weg ist gut zu laufen und es sind keine nennenswerten Höhenunterschiede zu bewältigen – es gibt also keine Ausrede –auch nicht für die „Fußkranken“ auf diesen wirklich aussichtsreichen Spaziergang zu verzichten.
Das Fort Latte, das rundum renoviert und saniert ist, kann übrigens besichtigt werden. Oben vom Turm hat man von der Weite einen Blick auf das Cap Fréhel. Die Burg von innen ist ganz nett, allerdings versäumt man aus unserer Sicht nichts Großartiges, wenn man auf diesen Besuch verzichtet.
Ein kleiner Tipp noch für die Camper und alle, die es evtl. noch werden möchten. Unweit vom Kap gibt es einen wunderbaren Stellplatz und zwar „Stationnement Camping-Car sur le Camping Municipal „du Cap Fréhel“.
Für nur 3 Euro die Nacht steht man hier auf einem wunderbar grünem Areal mit viel altem Baumbestand und die Einfahrt liegt gleich gegenüber dem Abgang zur Badebucht. Ver-/Entsorgung gib es keine, aber dafür steht man wirklich sehr ruhig und idyllisch. Kuckkuckrufe aus den umliegenden Bäumen gibt es als Einschlafkulisse gratis dazu. Wie es zur Hauptsaison aussieht, können wir nicht beurteilen, aber jetzt Mitte Mai war so gut wie nichts los auf diesem Platz und wir hatten mehr als genug Privatsphäre. Camper sind ja oft als „Sparbrötchen“ verschrien und wir vermuten daher, dass die Bezeichnung als „Camping Municipal“ den einen oder anderen aufgrund der Kosten abgehalten hat. Dass es nur 3 € kostet, erfährt man nämlich erst, wenn man auf das Gelände gefahren ist.



