Die Entscheidung, nach Norwegen, besser gesagt nach Süd-/Fjordnorwegen zu fahren, war schnell getroffen. Auf welcher Route wir allerdings nach Norwegen fahren werden, war uns bis zuletzt nicht ganz klar. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten nach Norwegen zu gelangen, dass uns gleich ganz schwindelig wurde. Es heißt ja nicht zu Unrecht „Wer die Wahl hat, hat die Qual“. Für uns waren allerdings 2 Dinge von vornherein klar: wir wollen nicht über Schweden fahren und die Fahrt mit der Fähre sollte so kurz als irgendwie möglich sein. Somit war klar, dass wir von Dänemark aus starten. Aber auch hier gibt es wieder verschiedene Alternativen. Wir dachten uns, gut Ding braucht gut Weil und sind einfach mal so am Samstag, den 04.06. aufgebrochen, ohne die Frage final geklärt zu haben.
Unser Laderaum gleicht dabei einer Lebensmittelhandlung. Nachdem in Norwegen die Lebensmittel sehr teuer sind, haben wir entsprechend vorgesorgt. Tagelang habe ich gekocht und eingeweckt, damit wir auf unserer Reise auf nichts verzichten müssen. Es geht doch nichts über den Verzehr von z.B. schöner Rinder-Rouladen mit Blick auf einen gigantischen Fjord …..!! So typisch deutsch halt ….!
Nachdem wir auf dem Hinweg noch Bekannte in Seinsheim und Bochum besucht haben, haben wir die Entscheidung über die finale Reiseroute noch ein wenig vertagt. Am Dienstagvormittag mussten wir uns dann aber unausweichlich damit beschäftigen und Farbe bekennen. Letzen Endes sind wir dann bereits Dienstagabend mit der Fähre von Hirthals nach Kristiansand gefahren. Ist die Entscheidung dann mal gefallen, dann muss bzw. soll es schnell gehen. Die Fahrzeit beträgt auf dieser Strecke nur 3 Stunden. Gedopt mit Reisegold habe sogar ich diese „Überquerung“ unbeschadet aber müde (Nebenwirkung) überstanden.
Gebucht haben wir die Fähre ganz einfach von unterwegs über das Mobil-Phone. Wäre alles ganz unproblematisch gewesen, wenn sich mein herzallerliebster Göttergatte nicht mit den Längenangaben unseres Fahrzeuges vertippt hätte. Somit herrschte dann ein wenig Aufregung um die Buchung noch zu ändern, denn schließlich ging die Fähre ja schon ein paar Stunden später. Gott sei Dank konnte alles noch rechtzeitig geändert werden.
Bekanntlich folgt ja einer „Aufregung“ meist noch eine andere, denn man kann ja nicht auf einem Bein alleine stehen. So war es dann auch bei uns. Wir rollen todmüde um 0:38 Uhr aus dem Fährterminal, freuen uns, dass sich der Grenzer für uns ganz und gar nicht interessiert (leider haben wir nichts geschmuggelt und alles im erlaubten Rahmen dabei) und machen uns zu unserem vorab ausgewählten Übernachtungsplatz auf. Das Navi sagt kurze Zeit später: „Sie haben ihr Ziel erreicht“. Nur leider war davon nichts, aber auch gar nichts zu sehen. Na prima, dachten wir uns, wo sollen wir nun mitten in der dunklen Nacht einen Übernachtungsplatz finden. Ganz kurz macht sich so etwas wie Panik breit. Das Problem haben wir dann aber schnell lösen können. Nicht weit entfernt haben wir einen riesigen Parkplatz vor einer Kirche entdeckt und dort wunderbar geschlafen. Am Morgen haben wir dann bei Tageslicht festgestellt, dass wir nur 100 Hundert Meter weiter hätten fahren müssen um unser ursprüngliches Ziel zu erreichen. Aber in der Nacht sind leider alle Katzen grau. In Zukunft werden wir uns wohl besser für eine „Tages-Überfahrt“ entscheiden…
Aber nun sind wir bereit für die Erkundung. Los geht es nun mit der Nordsee-Straße. Wir starten in Kristiansand und bewegen uns erst einmal an der Küste im Uhrzeigersinn nach oben über Stavanger nach Richtung Bergen. Wer möchte, kann uns bei unseren Abenteuern folgen. Ich werde in gewohnter Manier die gemachten Erfahrungen/gesammelten Eindrücke festhalten.




