St. David’s, eine kleine „Stadt“ voller Überraschungen

Die beeindruckend große Kathedrale von St. David’s

Nur aufgrund der wirklich sehr beeindruckenden Kathedrale hat St. David’s den Status einer Stadt erhalten. Es handelt sich hierbei um die kleinste Stadt in Grossbritannien. Mit seinen nur rund 1600 Einwohnern würde man es ansonsten eher als Dorf bezeichnen.

Das hier eine große und altehrwürdige Kathedrale liegt, würde man allerdings am wenigsten vermuten. Es deuten keinerlei Anzeichen darauf hin. Man läuft die Hauptstraße hinunter, biegt einmal unscheinbar nach rechts ab und steht unvermittelt vor der Kathedrale. Sie liegt in einer Senke. Der Blick fällt von oben auf sie herab und raubt einem erst einmal den Atem. Die ganze Szenerie wirkt so unwirklich, wie gemalt. Ab 1181 gebaut aus lokalem Sandstein und Oolith steht sie wie ein Fels in der Brandung. Der Innenausbau orientiert sich an der normannischen Romanik. Gut gefällt uns, dass innen kein Prunk und Pomp herrscht. Der nackte Stein überwiegt. Allerdings ist dieser teilweise kunstvoll behauen und voller Ornamentik. Sehr beeindruckend ist die kunstvoll geschnitzte Eichendecke aus dem 16. Jahrhundert im Hauptschiff. Nicht zu vergessen, das Fächergewölbe aus dem gleichen Jahrhundert in der Kapelle.

Die zweite Überraschung wurde beim Rundgang offenbar und kam gerade zur rechten Zeit. Unsere Mägen knurrten nämlich sehr laut. Im Refektorium der Kathedrale wurde ein Selbstbedienungs-Restaurant eingerichtet. Hier trifft die Moderne auf das Altertum. Wirklich sehr gut gemacht. Das Essen war ganz ok und die Preise moderat. Wir können uns nicht vorstellen, dass in einem Teil einer Kathedrale in Deutschland ein Restaurant eingerichtet wird. Hier in England scheint es jedoch gang und gäbe zu sein. Wieder etwas dazugelernt!

Ein kleiner Spaziergang am Küstenwanderweg an der Pembrokeshire Coast

Das Wetter lädt nach wie vor nicht zu einer Wanderung ein. Wir verlassen jedoch mit der nächsten Etappe die Pembrokeshire Coast. Somit ist dies die letzte Gelegenheit diese zumindest ein wenig zu erkunden. Die schönsten Stellen weiter südlich blieben uns aufgrund der Nässe bereits verwehrt. Wer möchte schon bei Dauerregen an der Küste entlang wandern? Zudem ist es dann auch sehr glatt und schlammig. Und damit nicht ganz ungefährlich. Mehrlagig eingepackt und in wetterfeste Kleidung gehüllt machten wir uns dann somit gut geschützt auf den Weg. Die eigentlich nur vorsichtshalber eingepackten Handschuhe und Mützen waren unterwegs Gold wert. Es war leider wirklich sehr, sehr kalt und der ständige Wind verstärkte diesen Eindruck auch noch.  Vom Campingplatz an der Caerfai Bay ging es an St. David’s vorbei weiter in Richtung Whitesands. Allerdings nur bis zur nächsten Einmündung eines Flusses, dessen Namen ich mir leider nicht merken konnte. So schön war es dann doch nicht bei der trüben und nassen Witterung. Dann über Felder nach St. David’s und von dort zurück zur Caerfei Bay. Wir waren froh, dass wir uns dennoch zum Spaziergang aufgerafft haben. Denn es hat sich wirklich gelohnt. Der Blick auf die schroff abfallende Küstenlinie war trotzdem beeindruckend und einmalig. Nicht nur einmal haben wir uns sehnsuchtsvoll gedacht, wie spektakulär alles bei ein wenig blauem Himmel und etwas Sonnenschein wirken würde. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Wir haben die Hoffnung auf jeden Fall noch nicht ganz verloren.

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