Auf dem Weg zur Nordsee haben wir spontan beschlossen, in Papenburg der Meyer Werft einen Besuch abzustatten. Das Glück war uns hold und wir konnten uns noch am selben Tag für eine Besichtigung einbuchen (Buchung erfolgt ausschließlich über Papenburg Tourismus GmbH – Tel. 04961-83 96 0). Mit dem Bus geht es vom Zentrum in Papenburg direkt zum Besucherzentrum in der Werft. Die Meyer-Werft hat den Aufwand nicht gescheut und ein sehr großes und modernes Besucherzentrum direkt auf dem Werftgelände gebaut. Unter der Leitung eines Guides geht es dann durch die Ausstellung. Dem Interessierten wird alles zum Thema Schiffbau insbesondere dem Bau von Kreuzfahrtschiffen auf sehr kurzweilige und sehr informative Art näher gebracht. Die Meyer-Werft hat unter anderem auch die AIDA-Schiffe gefertigt.
Auch für den Laien ist sehr viel interessantes und überraschendes dabei. Wir waren doch ein wenig erstaunt zu hören, dass die Schiffskabinen von einer externen Firma komplett gefertigt werden und dann einfach wie ein Baukasten in das Schiff geschoben und festgeschweißt werden. Komplett heißt in diesem Fall wirklich komplett – das gesamte Mobiliar ist bereits vorhanden; es fehlen nur noch die Bettwäsche und Handtücher. Sogar die Bilder sind schon an den Wänden und alles bewegliche Mobiliar wird einfach unter der Decke festgebunden.
Besonders beeindruckt waren wir von den beiden überdachten Baudocks, in die wir vom Besuchszentrum aus wunderbaren Einblick hatten. Sie bilden den Mittelpunkt der Meyer-Werft und in ihnen wird an 364 Tagen im Jahr 24 Stunden lang gearbeitet. Das größere von beiden ist mit seinen Maßen 504m x 125m x 75m schon sehr imposant. Derzeit wird an 2 Kreuzfahrtschiffen gearbeitet und das bisherige Ergebnis kann sich wirklich schon mehr als sehen lassen. Robert und ich waren auf jeden Fall sehr fasziniert und tief beeindruckt.
Neben mehr als 3000 Mitarbeitern der Meyer-Werft sind mehr als Tausende von Mitarbeitern der Lieferanten am Bau der Schiffe beteiligt. Wir als Besucher haben jedoch vom Besucherzentrum kaum einen Mitarbeiter zu Gesicht bekommen, lediglich das vereinzelt sichtbare „Funkenfeuer“ beim Schweißen deutete auf Geschäftigkeit hin.
Jeder, der sich in Papenburg oder in der Nähe davon befindet sollte sich diese einmalige Gelegenheit des Einblicks in den Schiffsbau nicht entgehen lassen. In den 2 Stunden, die die Führung dauert, bekommt man wirklich einen guten Überblick und der Eintrittsreis mit 12,90 Euro pro Person ist dabei auch noch sehr moderat.



