Von diesem Schlossgarten bin ich sehr beeindruckt. Ich habe so etwas prachtvolles und spektakuläres noch nie gesehen. Dieses in Frankreich einzige Beispiel eines Renaissance-Gartens bringt nicht nur eingefleischte Gartenfans zum Schwärmen. Der Garten besteht aus mehreren Sektionen bzw. Einzelgärten. Am interessantesten und schönsten finde ich den Gemüse- und den Ziergarten.
Der Gemüsegarten besteht aus neun Quadraten identischer Größe, in denen jeweils unterschiedliche geometrische Figuren zu finden sind. In diesen Quadraten findet man Gemüsepflanzen in unterschiedlichen Farben, um die Illusion eines Spielbretts zu vermitteln. Die Herkunft des Gemüsegartens reicht bis in das Mittelalter zurück, denn die Mönche in den Klöstern liebten es, ihre Gemüsepflanzen in geometrischen Formen, und im Speziellen in Kreuzform anzuordnen.
Der Ziergarten besteht aus vier Quadraten, die die Gärten der Liebe bilden. Nahezu fast hüfthohe Buchsbaumhecken wurden in der entsprechenden Ornamentik angepflanzt und beschnitten, die der „zarten“, „leidenschaftlichen“, “unbeständigen“ und „tragischen“ Liebe entsprechen. Die einzelnen Ornamente sind in der Mitte mit Tulpen und Vergiss-mein-nicht bepflanzt. Der Blick von oben von der Schlossmauer auf den Ziergarten ist einfach unbeschreiblich und ich konnte gar nicht genug davon bekommen.
Nachdem wir bereits eine ganze Latte an Schlössern angesehen haben, sind wir bereits an dem Punkt angekommen zu glauben, schon alle möglichen Arten von Mobiliar kennengelernt zu haben und dass die Schlösser sich lediglich noch in ihrer Form und landschaftlichen Einbettung unterscheiden. Die Besichtigung der Innenräume des Schlosses von Villandry haben wir uns daher geschenkt und uns stattdessen voll und ganz auf den Schlossgarten konzentriert. Und der ist wirklich – auch bereits im April- ein unvergessliches Erlebnis und absolut empfehlenswert


