Auf dem Weg zum Brecon Beacon Nationalpark

Besichtigung von Caerphilly Castle, der zweitgrößten Burg Britanniens

Caerphilly Castle ist so, wie man sich eine altehrwürdige Burg vorstellt. Mit um den Burgring konzentrisch gestalteten Verteidigungsringen und mit breiten Wassergräben um die ganze Burg herum. Der Zugang ist nur über Zugbrücken möglich. Unwillkürlich hält man nach Rittern und Burgfräuleins Ausschau. Das Areal um die Burg ist mit Wiesen gestaltet und wird als Erholungsfläche genutzt. Allerdings nur der Teil der nicht von den Heerscharen von Gänsen und Enten besetzt ist. Wir haben noch nie so viel Federvieh auf einmal gesehen. In der Burg selbst kann man noch den restaurierten Bereich erkunden. Auf schmalen Stiegen geht es dabei auch auf die Spitzen der noch erhaltenen Türme. Von dort oben hat man eine schöne Aussicht auf die Anlage selbst und auf Teile der Ortschaft Caerphilly. Alles wirkt sehr idyllisch. Nicht zuletzt dank der ausgedehnten Wasserflächen. Die Burg ist nicht klein, wirkte auf uns aber nicht so groß, dass wir sie nach Windsor als die zweitgrößte Burg Britanniens eingeordnet hätten. So kann man sich täuschen. Auch wenn man schon einige Burgen gesehen hat, macht der Besuch und die Besichtigung von Caerphilly Castle sehr viel Spaß und ist dazu auch noch sehr kurzweilig.

Cyfartha House, die Residenz des Eisenmagnaten William Crawshay II

Bei unserem Cornwall-Besuch in 2014 haben wir bereits einiges über Arbeiter in Zink- und Eisenhütten gesehen und gelernt. Im Gegenzug dazu wollten wir dieses Mal mehr über die Gegenseite, d.h. über das Leben der Eisenmagnaten erfahren. Mit der Besichtigung des Cyfartha Houses bot sich uns die Gelegenheit dazu. Leider wurden unsere Erwartungen diesbezüglich nicht erfüllt. Die prachtvolle Residenz von Willam Crawshay II spiegelt zwar grundsätzlich sehr gut den Gegensatz wieder zwischen der ausgebeuteten und unter schlechten Bedingungen lebenden Arbeiterschaft zur Klasse der im Überfluss und absoluten Reichtum lebenden Eigner der Eisenhütten. Leider blieb es für uns zu oberflächlich. Wir hätten uns mehr Tiefgang bei den Informationen gewünscht.

Das Haus selbst ist mit seinen 72 Räumen und 365 Fenstern grundsätzlich sehr eindrucksvoll. Man merkt auch jetzt noch, dass der Eigentümer nur das Beste vom Besten verbaut hat. So erklärt sich auch, dass der Bau 1824/1825 mit 30.000 GBP ungefähr sechsmal so viel gekostet hat, wie der gesamten Werksarbeiterschaft -immerhin über 5000 Angestellte- im ganzen Jahr gezahlt wurde. Die Räume selbst beherbergen ein Sammelsurium an Gegenständen, die das Gefühl des Besuches eines Antik- und Trödelmarktes aufkommen lassen. Sie sind zum Teil auch so vollgestopft, dass sie in ihrer Größe und kostspieligen Gestaltung selbst nicht mehr richtig wirken können. Wirklich schade! Auch die Ausstellung im Keller über die Geschichte des Ortes Merthyr Tydfils von der Steinzeit bis zur Industrialisierung reißt es nicht mehr heraus. Für uns ist es im Nachhinein nicht mehr überraschend, dass wir die einzigen Besucher waren. Aus unserer Sicht kann man sich die Besichtigung dieser Residenz wirklich sparen. Es ist wahrlich kein großer Verlust.

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