Tierbegegnungen der besonderen Art im privaten Thanda Game Reserve

Safari-Fahrten zur Tierbeobachtung sind unsere große Leidenschaft

Robert und ich lieben das Beobachten von Tieren aller Art. Schlangen und „ekliges“ Kriechtier meinerseits ausgenommen. Wir sind daher große Fans von Safari-Fahrten. Wo sonst kann man verschiedenen Tieren auf so einfache Art und Weise nahekommen. Es ist daher sicher nicht verwunderlich, dass wir uns diese Möglichkeit auch in diesem Urlaub nicht entgehen lassen konnten.

Wir haben uns für einen Aufenthalt im privaten Thanda Wildreservat nördlich von Hluhluwe entschieden. 3 Tage lang standen 2x am Tag Ausfahrten für ca. 3 Stunden auf dem Programm. Für die Morgenfahrten mussten wir um 5:30 Uhr, sozusagen zu nachtschlafender Zeit, aufstehen. Aber es lohnt sich wirklich dabei zu sein, wenn die Sonne aufgeht und der Busch erwacht. Zu dieser frühen Stunde hat der Busch einen eigenen Geruch und eine ganz eigene Athmosphäre. Nachmittags ging es dann erst um 16:30 Uhr los. Wer meint, dass es nach spätestens 2 Ausfahrten bestimmt langweilig wird, der täuscht sich. Zum einen sieht man nicht jedes Mal die gleichen Tiere. Zum anderen ist man bei jeder Fahrt auch in einem anderen Teil des Reservates unterwegs. Für uns ist es jedes Mal aufs Neue spannend. Uns wird dabei auch nicht langweilig. Im Gegenteil, wir sind immer wieder überrascht wie schnell die Zeit vergeht. Allerdings steht und fällt es mit dem Guide und den Mitfahrern. Passen diese nicht, dann kann sich so eine Ausfahrt auch ganz schön zäh hinziehen. Bisher hatten wir mit all unseren Guides und auch im Großen und Ganzen mit den „Mitfahrern“ immer Glück. Die Guides verstanden alle ihr Handwerk und wussten viel zu den Tieren zu berichten. Wir habe jedes Mal wieder etwas Neues erfahren und viel dazugelernt. Wir sind nach wie vor mit viel Leidenschaft mit dabei.

Bei der Safari-Ausfahrt „gefangen“ im Löwen-Rudel

Gleich bei unserer ersten Morgen-Ausfahrt durften wir an einem einzigartigen Erlebnis mit einem Rudel Löwen teilhaben. Dieses spezielle Rudel war am Abend vorher unweit an einer Wasserstelle gesichtet worden. Die Hoffnung war groß es am Morgen vielleicht an der gleichen Stelle antreffen zu können. Also führte uns der erste Weg zum besagten Wasserloch. Zu unserer großen Freude warteten dort auch schon 2 Löwinnen auf uns. Wunderschöne Tiere. In respektvollen Abstand gingen wir auf Beobachtungsposten. Die beiden Löwinnen nahmen von uns gar keine Notiz. Sie schauten in die Ferne. Es wirkte auf uns als würden sie Ausschau nach Beute halten. Es dauerte nicht lange, dann kam eine weitere Löwin mit ihren beiden 8 Monate alten Jungen dazu. Es war sehr rührend zu sehen, wie liebevoll sich die einzelnen Familienmitglieder begrüßt haben. Die beiden Kleinen hatten Durst und machten sich dann sofort auf um am Wasserloch zu trinken. Es ist immer wieder etwas Besonderes für uns den tapsigen Löwenjungen beim Spielen und Herumtollen zuzusehen. Nun fehlte nur noch die Löwen-Großmutter. Die ließ zu unserem großen Glück auch nicht allzu lange auf sich warten. Kurz nach Sonnenaufgang war das gesamte Rudel dann schon komplett. Kaum ist die Sonne aufgegangen, wird es im Busch auch ganz schnell warm. Wir konnten feststellen, dass die Löwen gar nicht gerne die Sonne im Gesicht haben. Und dann passierte das Unglaubliche! Statt sich in den Busch zurückzuziehen und sich dort in den Schatten eines Baumes zu legen, wurde der Schatten unseres Safari-Jeeps bevorzugt. Einer nach dem anderen der Löwen stand auf. Erst ging es gemächlich ganz knapp am Fahrzeug vorbei. Wir haben unwillkürlich die Luft angehalten so zum Greifen nahe waren die Löwen. Es sah aus, als wollten sie den Platz erst einmal in Augenschein nehmen. Dann wurde er für gut befunden und auf dem Rückweg legte sich einer nach dem anderen ganz nah zum Auto in dessen Schatten. Da waren wir nun „gefangen“. Der Guide konnte die Reaktion der Löwen nicht vorhersagen, wenn er den Motor anlässt. Er wollte auch verhindern, dass die Löwen das Motoranlassen in unmittelbarer Nähe nicht als negatives Erlebnis abspeichern. So war es schnell ausgemachte Sache, dass wir warten, bis sich die Löwen von selbst wieder in den Busch aufmachen. Aufgrund glücklicher Umstände waren Robert und ich alleine mit dem Guide unterwegs. So gab es keinen, der mit der Entscheidung nicht einverstanden sein könnte und darüber vielleicht zu motzen anfängt. Die Löwen waren sehr ausdauernd in ihrer Morgenruhe. Es dauerte geschlagene 90 Minuten bis sie genug davon hatten und in den Busch trotteten. Es war für uns unglaublich zu sehen, wie entspannt sie trotz unserer Gegenwart waren. Sie hielten die Augen geschlossen und ihre ganze Körpersprache drückte Wohlbefinden aus. Die Ähnlichkeit ihres Verhaltens zu unserer Hauskatze war unübersehbar. Der Katzenbuckel beim Strecken und Dehnen eines Löwen ist allerdings um einiges gewaltiger und eindrucksvoller als bei einem Stubentiger. Wir durften bisher schon einige tolle Begegnungen mit Löwen erleben. Dieses Erlebnis sucht jedoch seinesgleichen und toppt alles bisher Dagewesene.

Elefantenherde mit viel Spaß bei der „Wassergymnastik“

Dass Elefanten nicht wasserscheu sind, im Gegenteil das Wasser sehr mögen, war uns bisher schon bekannt. Dass sie allerdings solche Wasser-Enthusiasten sind, ist uns vollkommen neu. Aber nun der Reihe nach. Bei einer der abendlichen Pirschfahrten kamen wir just in dem Moment an ein riesiges und tiefes Wasserloch, als sich eine nicht ganz so kleine Herde von Elefanten anschickte sich in dieses hineinzubegeben. Erst dachten wir, die Herde würde lediglich trinken, das Wasserloch anschließend durchqueren um auf der anderen Seite wieder hinaus zu marschieren. Aber weit gefehlt. Sie bewegten sich zwar zum hinteren Teil des Wasserloches, verließen es aber nicht. Was dann passierte war eines unserer unglaublichsten Tier-Erlebnisse überhaupt.

Selbst unser erfahrener Guide hat so eine Situation in seinem Leben vorher erst 2x erlebt. Die Elefanten fingen an wie kleine Kinder im Wasser zu planschen und zu spielen. Angefangen vom kleinen Baby-Elefanten bis hin zum ausgewachsenen Bullen. Alle waren mit einer unglaublichen Freude und Begeisterung mit dabei. Sie tauchten unter um dann ganz schnell wieder in einer gewaltigen Wasserfontäne aufzutauchen. Sie schlugen den Rüssel auf das Wasser und spritzten nur so herum. Einige ließen sich einfach nur im Wasser treiben oder schwammen munter umher. Die Rüsselspitze ragte zum Luftholen immer ein Stück weit aus dem Wasser. Andere nutzen die Schwerelosigkeit im Wasser um mit anderen Schaukämpfe abzuhalten. Da wurde der Gegner unter Wasser gedrückt oder er wurde einfach von hinten „bestiegen“. Es war so viel Unterschiedliches geboten. Wir wussten gar nicht wohin wir zuerst schauen sollten. Nicht nur die Elefanten hatten einen gewaltigen Spaß, sondern auch wir als Zuschauer genossen dieses einmalige Spektakel. Wer weiß, wann wir wieder die Gelegenheit bekommen, Elefanten bei der „Wassergymnastik“ zuzusehen.

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2 Antworten zu Tierbegegnungen der besonderen Art im privaten Thanda Game Reserve

  1. Susi und Georg sagt:

    Die Elefantenbilder sind eine Show und der Kommentar zu den Löwen kann nur von Robert kommen – „Guten Morgen“ ! Da macht eine Safari riesig Spaß – selbst wenn man nicht dabei ist! Fantastisch -macht weiter so!
    ganz lg
    Susi und Georg

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