Umzingelt von Franzosen an der Atlantikküste

Nachdem wir mittlerweile von den ganzen Schlössern und der eintönigen Landschaft rund um die Loire mehr als genug haben, haben wir unsere Reisepläne einfach umgeworfen. Die Atlantikküste steht nun auf dem Programm – genauer die Küste der Bretagne. Gesagt, getan und uns auf dem schnellsten Wege dorthin begeben.

Womit wir allerdings nicht bzw. nicht in diesem Ausmaß gerechnet haben, ist die Reisefreudigkeit der Franzosen selbst. Obwohl wir uns fast noch in der tiefsten Vorsaison befinden, sind sehr viele Wohnmobilisten unterwegs. Die Stellplätze und insbesondere die mit Meerblick sind bereits ab 16:00 Uhr rappelvoll.

Umzingelt von französischen Wohnmobilen

Komplett belegt von älteren Franzosen (vermutlich Rentnern) mit Ihren Wohnmobil-Schlachtschiffen. 8 von 10 haben mind. 1 Haustier dabei – Hund oder Katze. Jawohl auch Katzen, ich konnte es auch erst gar nicht glauben, bis das Tierchen an der Wäscheleine festgebunden rund um das Wohnmobil seinen Auslauf bekommen hat. Der Spruch von Obelix „… die spinnen die Römer“ gilt auch komplett für die Franzosen oder generell für Wohnmobilisten.
Erstaunlich aber wahr, es sind nahezu keine Deutschen unterwegs. Auf den Stellplätzen sind wir sehr oft die einzigen Ausländer unter all den Franzosen – kurzzeitig ein komisches Gefühl, besonders, wenn man mittendrin geparkt hat. Befindlichkeiten seitens der älteren Franzosen gibt es trotz Dachauer Nummernschild keine. Diese Geschichten scheinen nun der Vergangenheit anzugehören. Wir werden freundlich gegrüßt und ansonsten in Ruhe gelassen.

Kaum haben wir den Atlantik bei Pornic bzw. etwas später bei Préfailles am Pointe de St-Gildas erreicht hat sich bei uns beiden tiefe Zufriedenheit und Glückseligkeit eingestellt, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Bei Robert war die Entdeckung einer für ihn interessanten Geschützbatterie aus dem 2. Weltkrieg und der Genuss seiner ersten frischen Atlantik-Austern dafür ursächlich und bei mir war es einfach nur das Schnuppern der Meerluft und das „Spazierengehen“ am Strand bzw. an den Küstenwegen entlang. Das nach einer gefühlten Ewigkeit des schlechten Wetters endlich mal wieder Sonnenschein mit strahlend blauem Himmel war, hat sein übriges dazu beigetragen.

Pornic bei Ebbe

Das Städtchen Pornic ist übrigens ganz zauberhaft und hat uns ein wenig an englische Küstenorte erinnert. Es hat eine kleine nette am Hang gelegene Altstadt mit vielerlei Geschäften und unten am Hafen eine schöne Promenade mit Cafes und Restaurants. An der Promenade beginnt auch der Küstenspazierweg, der einem schöne Ausblicke auf den Hafen und das Meer beschert. Wer irgendwann mal in der Nähe ist, sollte es nicht versäumen, einen kleinen Spaziergang durch Pornic zu machen und sich auf dem Küstenweg treiben zu lassen.

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